Brautstuhl für Martha Lisa Ritter

Katalogtext:
Pfostenstuhl mit reichem Schnitz- und Durchbruchdekor; geflochtener und gepolsterter Sitz mit vier an den Rändern aufgelegten dünnen Brettchen als Schutz; Die Beine sind in der mittleren Zone "gedreht" geschnitzt und mit vier gedrechselten, unten eingesteckten Querstäben verstrebt.
Die sich nach oben erweiternde Rückenlehne besteht aus zwei schräg gestellten, ornamental mit Schnitzdekor versehenen Pfosten, der Dekor besteht vor allem aus angeschnittenen Rosetten mit Sechssternen (Mandelschnitt). Zwischen den beiden Holmen sind zwei breite, durchbrochen gearbeitete und mit gespiegeltem Dekor versehene Querbretter eingefügt, die durch fünf gedrechselte vertikale Stäbe miteinander verbunden sind. Das obere Querbrett weist innerhalb eines rechteckigen Feldes durchbrochen gesägtes Bandwerk auf, zudem - wie auch das untere - seitlich je einen Blumentopf mit einer gemalten einstängeligen Blume mit Sechssternen (Mandelschnitt), die oben in drei Tulpenblüten endet. Der Durchbruchdekor des unteren Brettes zeigt in der Mitte ein nach unten gerichtetes Herz (unten), umgeben unter anderem von zwei stilisierten, gegenständigen steigenden (heraldischen) Löwen mit erhobenem Schwert. Außerdem befinden sich auf dem oberen Brett die eingeritzte Inschrift: "Marttha Lissa Ritterin" und die Jahreszahl "1801", auf dem unteren der Spruch „Leben zum Schein ist gemein" und die Buchstaben "BH KT“.
(Bettina von Andrian, 2018)