Schwälmer Brautstuhl für Anna Gela Reitz

Katalogtext:
Plastisch verzierter, gelb/weiß, rot und schwarz gefasster Pfostenstuhl mit geflochtenem (erneuertem) Sitz und vier aufgelegten dünnen Brettchen als Schutz an den Kanten. Die vorderen, plastisch gestalteten Pfosten enden oberhalb der Sitzfläche in einem flachen runden Knauf. Die Pfosten sind unten durch vier eingesteckte, gedrechselte Rundstäbe stabilisierend verstrebt. Die Zargen zeigen an den Seiten jeweils drei gemalte Tulpen auf einem glatten Brett, die Zarge an der Vorderseite ist aufwendiger mit zwei Sechsstern-Rosetten, zwei Tulpen und einem zentralen Herz geschmückt.
Die hinteren, breiten Pfosten verlaufen im Bereich der Rückenlehne schräg nach außen und enden in zwei gesägten Vögelchen. Zwischen ihnen befinden sich die beiden Bretter der Rückenlehne mit glatten Kanten, die durch zwei gedrechselte kurze Rundstäbe miteinander verbunden sind. Sechs Ösen verweisen darauf, dass die Unterkante des oberen Brettes einst mit angehängten "Glöckchen" verziert war (oder werden sollte). Das obere Brett ist oben mit der Inschrift "Anna Gehla Reitz" versehen und zeigt unter der Inschrift ein Herz sowie links und rechts davon zwei Sechsstern-Rosetten (gleiches Motiv wie auf der vorderen Zarge). Das untere, rotgrundige Brett ist mit der Jahreszahl "1856" beschriftet; das schwarzgrundige Feld mit der roten Jahreszahl ist umgeben von zwei schwarzen Herzen.
(Bettina von Andrian, 2018)