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Gürtelanhänger ("Kannenverschluß")



Gürtelanhänger ("Kannenverschluß")


Inventar Nr.: Br 710
Bezeichnung: Gürtelanhänger ("Kannenverschluß")
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 700 v. Chr.
Objektgruppe: Gerät
Geogr. Bezüge: Griechenland
Material / Technik: Bronze
Maße: 9 cm (Höhe)


Katalogtext:
Vollguß. Hell- bis dunkelgrüne Patina; l. Arm gebrochen, im oberen Teil verbogen. Nackte, auf rechteckiger Platte hockende männliche Figur, die Ellbogen auf die angezogenen Knie gestützt, bildet die Bekrönung des Verschlusses. Die Hände fassen einen unkenntlichen Gegenstand, der an das Gesicht stößt. Stilisierter Kopf, Augen als eingetiefte Punkte angegeben; auf dem Rücken in Höhe der Schulterblätter sich kreuzende Linien eingeritzt; im langen mittleren Teil des „Stammes" gegenständig vier Reihen von je vier kurzhalsigen Knöpfen oder Nägeln.
Jantzen erkannte in solchen Geräten Kannenverschlüsse: Im Gebrauch sei wachsgetränktes Werg zwischen und um die Nägel gewickelt worden und habe so einen elastischen Pfropfen gebildet. In Anspielung auf das so verschlossene Gefäß deutet er den Gegenstand in den Händen der Figur als Flasche, aus der der Hockende trinkt.
Zahlreiche ähnliche Stöpsel sind bis jetzt fast nur aus dem Norden Griechenlands bekannt; sie stammen meist aus Gräbern, einige aus dem Heiligtum der Artemis Pheraia in Pherai und einer aus Samos. Sowohl die Deutung der Figur als Trinkender als auch die des Gerätes als Stöpsel ist nicht unbestritten. Als solche können einige dieser Geräte nicht verwendet worden sein, bei denen die Nagelköpfe nicht voneinander getrennt sind, so daß zwischen ihnen kein Raum für das Werg bleibt.
(Höckmann 1973)



Literatur:
  • Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 16, Kat.Nr. 6.


Letzte Aktualisierung: 15.04.2024



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