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graues Damenkleid in Prinzessform mit Tournüre und Schleppe



graues Damenkleid in Prinzessform mit Tournüre und Schleppe


Inventar Nr.: KP K 300
Bezeichnung: graues Damenkleid in Prinzessform mit Tournüre und Schleppe
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1878 - 1882
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Baumwolle, Leinen, Wolle, Metall (Haken, Ösen)
Maße: vordere Mitte 140 cm (Länge)
hintere Mitte 177 cm (Länge)
Ärmel 59 cm (Länge)
Schulter 40 cm (Breite)
Taille 71 cm (Umfang)
Provenienz:von Griesheimscher Nachlass


Katalogtext:
Das Prinzesskleid aus hellgrauer Seide hat einen kleinen Stehkragen, lange Ärmel und wird vorne mit 16 mit grauem Stoff bezogenen Knöpfen geschlossen.

Um die schmale Silhouette der Prinzessform zu erreichen, ist die Seitennaht nach hinten verlegt und die Front mit 4 Abnähern bis über die Hüfte in Form gebracht. Die vier rückwärtigen Schnittteile werden von der Taile an abwärts keilförmig breiter, die beiden mittleren laufen in der Schleppe aus, die in Rechteckform über die runde Saumlinie hinausreicht und in einer flachen Spitze endet. Unterhalb der Kniekehlen kann die Schleppenbahn mit 2 Bänderpaaren zu einer leichten Tournüre zusammengebunden werden.

Der Stehkragen ist mit einer Rüsche aus weißer Tüllspitze eingefasst, die übrige Garnitur besteht aus sehr fein schwarz-weiß getreiftem Seidentaft sowie schwarzen und weißen Atlasbändern:
Der Rock ist unterhalb der Knie mit je 2 leicht angekrausten Volants im Wechsel aus Kleiderstoff und aus dem gestreiften Taft besetzt, dabei wird der Ansatz der hellgrauen Volants von einer ausgezackten, stark angekrausten Rüsche verdeckt. Diese Garnitur läuft zum Schleppenansatz, wo die Enden von einer gleichartigen Rüsche verdeckt werden, die um die Seiten und den Saum der Schleppe verläuft. Ihr Anfangs- und Endpunkt ist unterhalb des Gesäßes mit ein Bandschleife aus schwarzem und weißem Atlasband besetzt.
Über die Schultern verläuft ebenfalls eine Rüsche, die im Rücken einenflachen Bogen bildet und von dort über das Vorderteil in Form einer Jackenkante verläuft. Unterhalb der Hüfte schwingt die Besatzlinie nach hinten und endet eine Handbreit vor der Schleppenkante ebenfalls in einer schwarzweißen Atlasschleife. An den Seiten wird der Rock unter dem Besatz in losen Wellen etwas eingehalten.

Die Ärmel sind mit einer Schnurbiese aus gestreiftem Taft am Oberteil angesetzt, die Säume sind jeweils mit 2 übereinander nach unten fallenden und einem nach oben gerichteten, leicht angekrausten Volant eingefasst, dazwischen ist eine der stark angekrausten Rüschen aufgesetzt.
Die Knopfleiste ist mit 4 schwarz-weißen Atlasschleifen besetzt, 1 am Oberteil und 3 am Rock oberhalb der Saumgarnitur.

Das Kleid ist bis zur Hüfte mit hellbraunem Baumwollköper gefüttert, im Rücken ist ein schwarzer Taillengurt angenäht, der vorne mit Haken und Ösen geschlossen wird. Im Rücken ist dort das Eikett des Modeateliers angebracht, dessen Goldaufdruck nicht mit Sicherheit zu entziffern ist. KP K 217c hat den gleichen Taillengurt mit lesbarem Aufdruck, so dass man davon ausgehen kann, dass auch dieses Kleid bei Mathilde Schlungs in Kassel erworben wurde. ("Mathilde Schlungs // Damen Confection Cassel")


Der Rock ist im Bereich der Saumgarnitur mit Steifleinen unterlegt, der Saum und die Schleppe mit einem Mischgewebe aus Wolle und Leinen abgefüttert und die Kante mit heller Wolltresse eingefasst.




Letzte Aktualisierung: 20.03.2024



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