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Rezipient für Vakuumversuche



Rezipient für Vakuumversuche


Inventar Nr.: APK F 532
Bezeichnung: Rezipient für Vakuumversuche
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: vor 1816
Objektgruppe:
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Glas, Metall - Lackfassung
Maße: 26 x 6,8 x 6,8 cm (Objektmaß)
6,8 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Ein am unteren Ende erweiterter Rezipient aus Glas, mit einer in der Mitte eingekitteten Glasröhre.

Der Rezipient war wohl ursprünglich ein Teil eines Manometers, das im Zusammenhang mit den Vakuumpumpen van Musschenbroeks (APK F 80 und F 81) stand (siehe dazu auch die Literaturangabe unten). Bei einem späteren Umbau wurde ein Gewindestück in den mit dem Glaskörper verkitteten Messingaufsatz eingebracht. In dieses konnte das Ventilgewinde der kleinen Magdeburger Halbkugeln (APK V 327) eingeschraubt werden. Das Ventilgewinde passt auf kein heute vorhandenes Pumpengewinde, sodass zur Evakuierung der Halbkugeln der Umweg über diesen Rezipienten gewählt wurde. Diese kleinen, in einem Holzgestell ruhenden Kugeln sind vermutlich jünger als der Rezipient, was die Formsprache nahelegt. Es fehlt heute ein an das Holzgestell geschraubter Bügel aus Metall, an den die evakuierten Halbkugeln mittels der ventilseitigen Öse angehängt wurden.

Versuchsbeschreibung

Das Gestell mit den evakuierten und am Bügel hängenden Halbkugeln wird in einem großen Rezipienten (vgl. APK F 506) platziert. Wird nun die Luft mittels der Vakuumpumpe aus dem Rezipienten gezogen, ist der Druck im Rezipienten irgendwann niedriger als innerhalb der Halbkugeln, sodass die untere Halbkugel abfällt und in dem Dreifuß landet. So kann bewiesen werden, dass nicht das Vakuum in der Kugel von innen ansaugt, sondern der äußere Luftdruck die Halbkugeln zusammenpresst. Bei einer Variante des Versuchs werden die evakuierten Halbkugeln direkt im Rezipienten aufgehängt, wobei die untere Halbkugel mittels einer Kordel mit der oberen verbunden ist. Somit wird die Halbkugel im Fall aufgefangen.

(R. Giesemann, 2018 + B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2023)

Literatur: van Musschenbroek, Descripio antliae pneumaticae, 1694, Seite 112, Fig. 24, (Fig. 1 der Tab. 2)



Literatur:
1. At the sign of the oriental lamp / The musschenbroek workshop in Leiden, 1660 - 1750 / Peter de Clercq / 1997

Siehe auch:


  1. APK V 327: Zwei kleine Magdeburger Halbkugeln
  2. APK F 80: Vakuumpumpe


Letzte Aktualisierung: 06.04.2023



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