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Frauenweste aus weißem Leinen mit Piquéestickerei



Frauenweste aus weißem Leinen mit Piquéestickerei


Inventar Nr.: KP 1981/56
Bezeichnung: Frauenweste aus weißem Leinen mit Piquéestickerei
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1700
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug: Großbritannien (?)
Material / Technik: Leinen, Baumwolle
Maße: 61 x 58cm (Objektmaß)
51 cm (Länge)
59 cm (Länge)


Katalogtext:
Diese Westen wurde im Haus anstelle einer fischbeinverstärkten Schnürbrust über einem Rock getragen und entweder mit einem einfachen Manteau oder einer Jacke wie dem Caraco getragen. Sie gehörten zur informellen Kleidung und waren häufig wattiert.

Dieses weiße Exemplar ist komplett mit Piquéestickerei verziert – in der Technik der Schnurstepperei. Die Schnüre sind zwar zwischen 2 Lagen Leinen eingezogen und in Rankenmustern festgesteppt worden, eine Wattierung fehlt jedoch. Stattdessen ist die Weste innen mit feinem Leinenbatist gefüttert. Schnürlöcher an den Vorderkanten zeigen, dass sie über einem Stecker geschnürt wurde.
Die Schöße sind an Vorder- und Rückenteil ausgestellt und an den Seitennähten geschlitzt, um so zu gewährleisten, dass die Weste glatt über den ausladenden Rock fiel.
Bis auf die Einfassung der Ausschnittkante ist die Weste komplett.

Der breite, flache Halsausschnitt und die schräge Schulterpartie sind Kleidungsformen, die im späten 17. Jahrhundert modern waren. Dies und ein Vergleichsstück im Philadelphia Museum of Art (Inv.N. 1996-107-2) sind Anlass, die Weste auf die Zeit um 1700 zu datieren.
Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 28.02.2024



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