Schwälmer Brautstuhl für Anna Elisabetha Fußer (?)

Katalogtext:
Pfostenstuhl mit geflochtenem Sitz, dieser wird geschützt durch vier an den Außenkanten aufgelegte flache, an den Pfosten befestigte Brettchen. Verziert ist der Stuhl durch gesägten, geschnittenen und gedrechselten Dekor sowie die fast komplette Bemalung in Rot, Grün, Weiß, Blau und Schwarz. Die vier gedrechselten Beine sind unten mit vier eingesteckten, umlaufenden Stäben (kein Buchenholz) stabilisiert. Die Zarge an der Frontseite besteht aus einem unten konturiert ausgesägten und mit einem Herz, zwei Tulpen und anderen Blüten bemalten Brett. Die beiden seitlichen Zargen sind bemalt (zwei Sechssternrosetten, zwei gegenständige Herzen und zwei gegenständige Tulpen) und besitzen ebenfalls eine konturiert ausgesägte Unterkante, die hintere Zarge besteht aus einem schmalen Brett. Die vorderen Pfosten des Stuhls enden über dem Sitz in flachen runden Knäufen.
Die Rückenlehne besteht aus den schräg nach außen gerichteten Pfosten, die von einer gesägten halben Tulpe oben bekrönt werden. Zwischen den Pfosten sind zwei horizontale Bretter angebracht, verbunden durch fünf kurze gedrechselte Rundstäbe. Das obere Brett ist oben mit einer Reihe ausgesägter Bögen (Halbkreise) geschmückt, darunter befindet sich in einer Zeile die Inschrift: "ANAELISABETAFUSER". Auf dem unteren Brett ist in einem zentralen Feld die Datierung "ANNO / 1833" (od. 1835?) zu lesen. Beide Rückenlehnenbretter sind mit je zwei durchbrochen gearbeiteten Achtsternrosetten sowie Tulpen und Herzmotiven geschmückt.
(Bettina von Andrian, 2018)