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Herbst aus der großen Jahreszeitenfolge (frühere Bez.: "Große Herbstgruppe")



Herbst aus der großen Jahreszeitenfolge (frühere Bez.: "Große Herbstgruppe")


Inventar Nr.: KP 2006/3
Bezeichnung: Herbst aus der großen Jahreszeitenfolge (frühere Bez.: "Große Herbstgruppe")
Künstler / Hersteller: Porzellanmanufaktur Kassel (1766 - 1788)
Johann Heinrich Eisenträger (*1730), fraglich
Datierung: um 1770
Objektgruppe: Gefäß / Tafelgeschirr / Tafelgerät
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Porzellan, glasiert und bemalt, mit Goldstaffage
Maße: 18,8 x 21,7 x 10,7 cm (Objektmaß)
Beschriftungen: Signatur: ungemarkt


Katalogtext:
Beim „Herbst“ handelt es sich um eine Figurengruppe aus Kasseler Porzellan, die um 1770 nach einem Meißner Vorbild von J. J. Kaendler wohl vom sog. „Modelleur der Jahreszeiten und des Pferdezwingers“ gearbeitet worden ist.

Der „Herbst“ wird durch eine auf einem Felsen sitzenden weibliche Figur präsentiert, die in einen Korb gefüllt mit Weintrauben greift, während neben ihr ein Kind auf einer Ziege reitet. Der durchbrochene Rocaillensockel ist reich ausgeführt und mit Gold gehöht. Die Staffierung ist insgesamt subtil ausgeführt, so daß hier J. H. Eisenträger zu vermuten ist. Die Figurengruppe muß sehr beliebt gewesen sein; denn neben Kassel ahmten die ursprünglich von Kaendler für Meißen modellierte Figurengruppe auch die Manufakturen von Fürstenberg, Wien und Berlin nach.

Sie stellt nicht, wie bisher angenommen, den rückwärtigen Teil der „Großen Herbstgruppe“ dar, sondern gehört zu einer Tischdekoration, die als Mittelgruppe den Bacchus aufweist. Ihn begleiten rings um aufgestellt die „Vier Jahreszeiten“. Die angebotene „Herbstgruppe“ gehört durch Größe und rückseitige Bearbeitung eindeutig zu den „Vier Jahreszeiten“. In der Sammlung sind neben der Hauptgruppe des "Bacchus" noch das „Frühjahr“ und der "Winter“ vorhanden..
Der „Winter“ ist rein weiß und unstaffiert, das „Frühjahr“ in einfacher Weise farbig, während der „Herbst“ sehr fein staffiert und zudem mit Gold gehöht ist. Hier werden drei verschiedene Käuferschichten von der Manufaktur angesprochen, wobei die Variante mit Gold vermutlich an den Kasseler Hof geliefert worden ist.



Literatur:
Ducret, Siegfried: Die landgräfliche Porzellanmanufaktur Kassel. 1766-1788. Braunschweig 1960, S. 256.


Letzte Aktualisierung: 17.10.2023



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