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Römische Landschaft



Römische Landschaft


Inventar Nr.: M 1999/1
Bezeichnung: Römische Landschaft
Künstler / Hersteller: August Bromeis (1813 - 1881)
Datierung: 1874
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Rom
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Maße: 78 x 120 cm (Bildmaß)
Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: A Bromeis. 1874
verso auf dem Keilrahmen Klebezettel: Deutsches Museum (?)
verso auf dem Rahmen Klebezettel: Erst Münchner Vergolder-Genossenschaft


Katalogtext:
Als Standort wählte Bromeis die Gegend der Via Appia, südlich von Rom gelegen. Sein Blick geht über die Ebene der römischen Campagna in nordöstlicher Richtung. In der Bildmitte sind im Hintergrund die Umrisse des Monte Soracte zu erkennen. Bromeis fasst in seiner Landschaft verschiedene Stimmungsebenen zusammen. Nahezu die Hälfte des Bildes nimmt die felsige, von Grotten durchzogene Landschaft im Vordergrund ein. Die Ruine des Salustempels, eines Tempelgrabes, der so genannten "Sedia del Diavolo" markiert, von der satten und warmen Abendsonne wirkungsvoll beleuchtet, die Bildmitte. Die Tierstaffage in der linken unteren Bildecke betont den ländlichen Charakter der Szenerie. Gleich viel Raum ist der dramatisch gestalteten Himmelszone vorbehalten, die Bromeis in eine breite Farbskala einbettete: vom grellen Sonnenlicht in den Wolken auf der linken Bildseite bis zum dumpf-düsteren Grau dicht gedrängter Gewitterwolken, vor denen ein Regenbogen steht.
Bromeis ist ein Meister der Stimmungslandschaft. Warme Farbabstufungen, sanfte Farbübergänge und effektvolles Wechseln zwischen hellen und dunklen Partien lassen die Frage nach topographischer Genauigkeit, die jahrzehntelang die Grundlage der Landschaftsmalerei bildete, vergessen.
Den bereits erwähnten Salustempel hatte Bromeis in einer kleinen Ölskizze festgehalten, die sich in der Graphischen Sammlung befindet (GS 7073). Eine ähnliche Ansicht ist auf einer Zeichnung von Carl Rottmann erhalten, die das Hessische Landesmuseum in Darmstadt bewahrt.
Außerdem ist von diesem Gebäude ein Korkmodell von Antonio Chichi aus dem späten 18. Jahrhundert erhalten, welches der Antikensammlung in Schloß Wilhelmshöhe gehört (Antike Bauten. Korkmodelle von Antonio Chichi 1777-1782. Staatliche Museen Kassel, Kassel 2001, S. 140-141).



Literatur:
  • Heinz, Marianne [bearb.]: Bestandskatalog Gemälde des 19. Jahrhunderts. Museumslandschaft Hessen Kassel. München 2006, S. 36, Kat.Nr. 70.


Letzte Aktualisierung: 01.11.2022



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