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Gordianus III. / Hercules Farnese



Gordianus III. / Hercules Farnese


Inventar Nr.: Mü 1356
Bezeichnung: Gordianus III. / Hercules Farnese
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 238 - 244 n. Chr.
Objektgruppe: Münze
Geogr. Bezüge:
Pomorie
hist. Ortsbezeichnung: Anchialus
Material / Technik: AE
Maße: 27 mm (Durchmesser)
AE 15,42 g (Gewicht)
Beschriftungen: Vs: ΑΥΤ Κ Μ ΑΝΤ ΓΟΡΔΙΑΝΟC ΑΥΓ; Rs: ΟΥΛΠΙΑΝΩN ANXIAΛEΩN; i. F. r.: E


Katalogtext:
Vs: ΑΥΤ Κ Μ ΑΝΤ ΓΟΡΔΙΑΝΟC ΑΥΓ; drapierte Büste des Gordianus III. mit Strahlenkrone nach rechts.

Rs: ΟΥΛΠΙΑΝΩN ANXIAΛEΩN; im Feld rechts: E; nackter Hercules von hinten gesehen, steht nach links, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen und hält Äpfel der Hesperiden in der Rechten hinter dem Rücken.

Als einzige derzeit bekannte Münze der Antike zeigt diese Prägung den Hercules Farnese von hinten. Das rechte Bein wird als Standbein gestaltet, das linke leicht angewinkelt als Spielbein. Der Felsen mit der aufgestützten Keule steht nun links von Hercules, in der rechten Hand hinter dem Rücken ist die Rundung eines Apfels zu erkennen. Die Ausprägung der ikonographischen Details von Keule, Löwenfell und Felsen folgt klar der seit Macrinus (z.B. Mü 1355) verbreiteten Gestaltung. Die Prägung unterscheidet sich von den (häufigeren) seitenverkehrten Varianten (Mü 713, Mü 714), bei denen die Attribute zwischen rechts und links vertauscht sind. Solche aufwendigen und außergewöhnlichen Münzbilder begegnen nur auf Provinzialprägungen, nicht in der stadtrömischen Münzprägung, die stärker an zentrale Vorgaben gebunden ist (vgl. Mü 715).

Hercules Farnese in Rückenansicht zeigt auch eine Terra Sigillata Scherbe in Dresden (Moreno 1982, 416 Abb. 30; S. 422 mit Anm. 88) und natürlich das Wandbild aus der Basilika von Herculaneum (M. Strauss in: LIMC VII [1994] Nr. 19. s.v. Telephos; vgl. auch Mü 635). Assoziationen zur Inszenierung der Rückansicht des Hercules Farnese in den römischen Caracallathermen bei R.M. Schneider, Der Hercules Farnese in: L. Giuliani (Hrsg.), Meisterwerke der antiken Kunst (2005) 154.

Zum Prägeort vgl. J. Burian/E. Wirbelauer in: DNP 1 (1996) 676f. s.v. Anchiale [2]; Sayles 1998, 31; Bechert 1999, 177ff.

(Hamborg/Splitter 2006)



Literatur:
  • Splitter, Rüdiger: Meisterwerk im Kleinformat. Antike Münzen bieten Neues zum "Herkules Farnese" und seiner weniger bekannten Variante "Herkules Caserta". In: Antike Welt (5, 2006), S. 53-58, S. 56-57.


Letzte Aktualisierung: 13.09.2021



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