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Olla / Kessel ("Trichterkrater")



Olla / Kessel ("Trichterkrater")


Inventar Nr.: T 1062
Bezeichnung: Olla / Kessel ("Trichterkrater")
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 4. Jh. v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Daunien
Material / Technik: Heller, graubrauner Ton mit cremefarbenem Überzug; matte, dunkelbraune Bemalung
Maße: 27 cm (Höhe)
Mündungsdurchmesser 24 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Der handgeformte Kessel hat einen gedrungenen Körper mit schmaler, abgeflachter Standfläche und eine auffällig große, trichterförmige Mündung. An der weitesten Ausdehnung des Gefäßkörpers setzen zwei Vertikalhenkel und zwei Griffknubben an. Unter und über der Henkelzone sind umlaufende Linien und Bänder sowie sechs Wellenlinien in regelmäßigen Abständen gemalt. Die Henkelzone ist durch jeweils zwei Vertikalstriche zwischen zwei umlaufenden Linien in metopenartige Felder geteilt; diese sind mit zwei horizontalen Strichreihen versehen. Die Mündung ist innen mit Zungensegmenten und Reifen verziert.

Das bauchige Gefäß mit der großen trichterförmigen Mündung ist eine charakteristische Form der einheimischen Keramik Nordapuliens. Die Gattung wurde nach dem in diesem Gebiet lebenden Stamm der Daunier benannt. Die vorwiegend handgeformten Gefäße zeigen einen schlichten geometrischen Dekor, der im 8. Jh. v. Chr. einsetzt und bis ins 4. Jh. v. Chr. fortbesteht. Die Gefäße, die rot bis braunschwarz auf hellem Grund bemalt sind, unterscheiden sich deutlich von den Formen zeitgenössischer Keramik in Griechenland, Unteritalien und Etrurien. Die Olla diente im Haushalt als Kochgeschirr auf einem Dreifuß, ferner zum Einlegen von Obst, zum Herstellen saurer Milch und im Bestattungsritus als Aschenbehälter.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 278-279, Kat.Nr. 205.


Letzte Aktualisierung: 18.04.2023



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