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Mikroskop (Kompass) (Fernrohr)



Mikroskop (Kompass) (Fernrohr)


Inventar Nr.: APK F 306
Bezeichnung: Mikroskop (Kompass) (Fernrohr)
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: vor 1765
Objektgruppe: optisches Demonstrationsgerät
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Elfenbein, Messing, Glas, Eisen, Papier
Maße: 6,5 cm (Länge)
maximal 4,3 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Ein kleines zweilinsiges Mikroskop aus Elfenbein, das auf den ersten Blick wie ein kleines Perspektiv gestaltet ist. Zunächst schraubt man die Objektivfassung auf und entnimmt eine hier untergebrachte runde Messingplatte mit einer zentralen Nadel, sowie eine runde Scheibe aus Pappe, die auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß ist. Auf die Nadel steckt man das zu untersuchende Objekt. Nachdem das Objetiv wieder auf dem Tubus befestigt ist kann das Objekt mit dem zweilinsigen Mikroskop betrachtet werden. Zwischen den beiden Linsen ist in Objektivnähe eine Glasplatte eingefügt, die möglicherweise eine Abdeckung für eine Kompassnadel war. Im Inventar von 1765 ist nämlich zu F 306 eine Magnetnadel als zugehörig angegeben, die heute fehlt. Denkbar ist die zusätzliche Funktion als Miniaturkompass dessen Windrose und die darüber spielende Magnetnadel mit dem Mikroskop betrachtet werden konnte. In dem in Form und Maßen sehr ähnlichen Vergleichsobjekt F 305 ist ebenfalls eine Glasplatte in Objektivnähe eingebaut. Sehr wahrscheinlich ist F 306 zu einem späteren Zeitpunkt verändert worden. Im Vergleich zu der sehr feinen Arbeit am Elfenbeintubus und an den Fassungsringen sowie zu den mit geschliffenen Rändern ausgestatteten Linsen, sind die Messingplatte sowie die Glasplatte für die Kompassabdeckung recht grob gearbeitet. Am Außenradius des Okularfassungsrings sind in unregelmäßigen Abständen grobe Kerben eingearbeitet worden. Der Objektivfassungsring schließt nicht mehr vollständig mit dem Tubus ab, da die Materialstärke der Messing- und der Pappscheibe dies verhindert. Dies sprich für einen späteren Umbau von F 306 ebenso wie die unterschiedlichen Glasfarben der beiden Linsen. Am Rand des Objektivs ist eine kleine "12" eingeritzt, wie es früher bei geschliffenen Brillengläsern üblich war um die unterschiedlichen Stärken am Glas ablesen zu können. Auf Linsen für Mikroskope und Fernrohre ist dies eher nicht zu finden.

(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2020)




Siehe auch:


  1. APK F 305: Perspektiv (Fernrohr)


Letzte Aktualisierung: 08.03.2023



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