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Spiegelteleskop mit Futteral (Fernrohr)



Spiegelteleskop mit Futteral (Fernrohr)


Inventar Nr.: APK F 347
Bezeichnung: Spiegelteleskop mit Futteral (Fernrohr)
Künstler / Hersteller: Claude Simeon Passemant (1702- 6.11.1769), Hersteller, Vermutet
Datierung: vor 1765
Objektgruppe: Spiegelteleskop
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Silber, Schildpatt, Pappe, Holz, geschwärzt, Leder, Glas, Klebstoff: (roter Siegellack?) und Knochenleim?
Maße: Perspektiv z.Zt. eingestellt 36 cm (Länge)
Futteral 36 cm (Länge)
Futteral 6,5 cm (Durchmesser)
Haupttubus 4,7 cm (Durchmesser)
Beschriftungen: Handschrift: 159 (Außen auf dem Objektivdeckel; nur noch als Ätzung im Silber zu sehen)


Katalogtext:
Ein Spiegelteleskop als Taschenfernrohr vom Typ Gregory mit zwei Auszügen, und einem mit Leder bezogenem Futteral aus Pappe.
Der Haupttubus ist mit Schildpatt verziert, während dünnes Silberblech mit den Auszügen aus Pappe verklebt ist, an deren Übergang zu den kleineren Auszügen die silbernen Zwingen fehlen. Diese mögen so gestaltet gewesen sein, wie die noch vorhandene Zwinge am Übergang vom Haupt- auf den ersten Ausziehtubus.
Die Analyse der Silberlegierung mittels Röntgenfluoreszenz ergab einen Kupferanteil von 11 - 14 Prozent, sowie weitere Elemente in Größenordnungen unter einem Prozent.

Bei Spiegelteleskopen wird das Licht zunächst von einem konkaven Spiegel wieder zum betrachteten Objekt zurückgeworfen. Mittels des vorne im Tubus montierten und wesentlich kleineren Fangspiegels, wird es dann zum Betrachter durch das Okular gelenkt. Beim Gregory - Spiegelfernrohr fällt das vom Fangspiegel kommende Licht zentral durch ein Loch im Hauptspiegel auf das Okular.

Das dritte Foto zeigt Haupt- und Fangspiegel bei zusammengeschobendem Fernrohr. Da der Hauptspiegel im zweiten Tubus montiert ist, wird er beim Auseinaderziehen des Fernrohrs in die für die Funktion richtige Position gebracht, während der Fangspiegel starr am Ende des Haupttubusses verbaut ist. Vom vierlinsigen Okluar ist eine Linse verloren gegangen.

Die Vermutung Passemant könnte dieses nicht signierte Fernrohr hergestellt haben, beruht auf einem ebenfalls mit Schildpatt und Silber verzierten, und signierten Vergleichstück in der Sammlung Willach (Siehe: Dioptrice, Suche "Passemant"). Beide Instrumente haben identische Formen der Tubus-Zwingen.

(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2023)




Letzte Aktualisierung: 08.12.2023



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