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Zusammengesetztes Mikroskop



Zusammengesetztes Mikroskop


Inventar Nr.: APK F 206
Bezeichnung: Zusammengesetztes Mikroskop
Künstler / Hersteller: Siméon Menard (Mesnard) (1665 - 1718), Zuschreibung
Datierung: Ende 17. Jh.
Objektgruppe: optisches Demonstrationsgerät
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Pappe, bezogen mit Pergament und geprägten, goldenen Ornamenten; Messing, Horn, Glas, Elfenbein
Maße: z.Zt. eingestellt 34 cm (Höhe)
Fuß maximal 20 cm (Durchmesser)
60 mm Okular "Feldlinse" (Brennweite)
38,5 mm Okular "Feldlinse" (Durchmesser)
7 mm Okular "Feldlinse" (Dicke)
48 mm Okular Augenlinse (Brennweite)
31 mm Okular Augenlinse (Durchmesser)
5,5 mm Okular Augenlinse (Dicke)
ca. 38 mm Okularlinsen Abstand linsendickenmittig (Distanz)
23 mm Papierblende Augenlinse (Durchmesser)
18 mm Okular Einblicköffnung (Durchmesser)
35 mm Außengewinde Objektivdeckel (Durchmesser)


Katalogtext:
Ein zusammengesetztes Mikroskop mit drei Auszügen und zwei bikonvexen Okularlinsen, die Objektivlinse und deren Fassung fehlen. Das Mikroskop ist nicht signiert, es könnte jedoch wegen der großen Ähnlichkeit zu dem 1998 im Kunsthandel bekannt gewordenen, von Simeon Menard signierten Mikroskop ebenfalls von diesem Hersteller stammen.

Die Auszüge bestehen aus Pappe und aufgeklebtem, grünen Pergament, in das goldene Ornamente geprägt wurden. Der Fuß aus Holz und Messing ist mit einem per Gewinde höhenverstellbaren Tisch ausgestattet, auf den ein runder Objektträger aufgelegt werden kann, der eine dunkle, hölzerne Seite hat sowie eine helle, aus Elfenbein bestehende.

Im Inneren des Haupttubus und des ersten Auszugs ist französische Handschrift sichtbar, vermutlich ein poème d'amour. Häufig fanden nicht mehr benötigte Papiere eine sekundäre Verwendung bei der Herstellung von Tuben aus Pappe. Dabei wird zunächst für den Tubus mit dem geringsten Durchmesser um einen runden Holzkern Papier in mehreren Lagen verklebt. Die Außenfläche dieses Tubus wird dann mit einer dünnen Schicht Wachs isoliert und danach der nächste Tubus gewickelt. Das Wachs sorgt dafür, dass die Tuben nicht miteinander verkleben.

An einer der drei schmalen Seiten des Stativs wurde bei einer Restaurierung nach 1888 eine reliefierte Leiste und ein kugeliger Fuß ergänzt.

(B. Schirmeier, 2019 + Friedrich Trier, 2024)



Literatur:
  • Optica. Optische Instrumente am Hof der Landgrafen von Hessen-Kassel. Petersberg 2011, S. 86-87.


Letzte Aktualisierung: 04.03.2024



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