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Schrittzähler



Schrittzähler


Inventar Nr.: APK G 188
Bezeichnung: Schrittzähler
Künstler / Hersteller: Johann Willebrand (1658 - 1726)
Datierung: um 1720
Objektgruppe: Mathematisches Instrument
Geogr. Bezug: Augsburg
Material / Technik: Messing (teilweise vergoldet, teilweise versilbert), Eisen
Maße: als Ganzes 8,2 x 4 x 1,5 cm (Objektmaß)
seitlicher Arm 2 cm (Länge)


Katalogtext:
Erwähnt wird ein Wegmesser, oder Hodometer, schon von Vitruv, obgleich keine antiken Schrittmesser erhalten sind. Die alte Idee wurde für die Landvermessung ab dem 16. Jahrhundert wieder wichtig. Auch Landgraf Carl wollte ganz genau wissen, wie groß seine Länder tatsächlich waren. Bei ihrem Besuch im Kunsthaus des Landgrafen 1709 fanden die Brüder von Uffenbach die Schrittzähler im Uhrenzimmer vor. Aufgrund ihrer Anzeigen in Form von Ziffernblättern und dem Mechanismus im Inneren wurden diese Instrumente dort eingeordnet, obwohl es eigentlich Messgeräte sind.
Schrittzähler konnten durch verschiedene Mechanismen ausgelöst werden: entweder durch eine Schnur, die mit dem Stiefel, einem Pferdebein oder einem Wagenrad verbunden war und bei Spannung den Zähler erhöhte, oder aber manuell durch einen Hebel.
Johann Willebrand war ein Augsburger Kompass- und Sonnenuhrmacher. Er und sein Stiefbruder Johann Martin stellten Schrittzähler in charakteristisch rechteckiger Form mit Fingerhebel her, die auf vier Ziffernblättern bis zu 10000 Schritte zählen konnten.

(R. Giesemann, 2018)



Literatur:
  • Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 533, Kat.Nr. X.141.


Letzte Aktualisierung: 24.03.2023



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