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Philippus I. Arabs / Hercules Farnese



Philippus I. Arabs / Hercules Farnese


Inventar Nr.: Mü 667
Bezeichnung: Philippus I. Arabs / Hercules Farnese
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 244 n. Chr.
Objektgruppe: Münze
Geogr. Bezüge: Bizye
Material / Technik: AE
Maße: 32 mm (Durchmesser)
AE 21,64 g (Gewicht)
Beschriftungen: Vs: ΑΥΤ Μ ΙΟΥΛ ΦΙΛΙΠΠΟC ΑΥΓ; Rs: ΒΙΖΥΗΝΩΝ


Katalogtext:
Vs: ΑΥΤ Μ ΙΟΥΛ ΦΙΛΙΠΠΟC ΑΥΓ; drapierte und gepanzerte Büste des Philippus I. mit Strahlenkrone nach rechts.

Rs: ΒΙΖΥΗΝΩΝ; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Stierschädel. Bogen in der linken Hand.

Die Hercules-Figur dieser Prägung folgt den bekannten stilistischen und ikonographischen Merkmalen. Durch zwei Details unterscheidet das Bild sich jedoch von anderen Prägungen: Hercules hält in der linken Hand einen Bogen, waagerecht quer zur Keule (vgl. Medaillon des Commodus Mü 711). Die Keule selbst ist nicht auf einen Felsen gestützt, sondern auf einen Stierkopf. Vermutlich gehen diese Prägungen nicht auf den ‚Hercules Farnese’ zurück, sondern auf eine Variante der Statue, die vor einigen Jahren unter dem Namen ‚Hercules Caserta’ (wieder) bekannt gemacht wurde (Krull; Moreno; Schneider). Diese Skulptur stand zusammen mit dem Hercules Farnese in den römischen Caracallathermen. Beide Statuen wurden 1546 dort gleichzeitig gefunden. Ob es sich beim 'Hercules Caserta' um eine Variante der Figur handelt, die schon auf den griechischen Bildhauer Lysipp zurückgeht, oder um eine Schöpfung der römischen Kaiserzeit, wird in der Archäologie diskutiert. Dass sich archäologische Belege frühestens im 2. Jh. n. Chr. finden, spricht für eine späte Entstehung.

Hercules Caserta auch auf Mü 711 (Commodus), Mü 693 und Mü1357, Mü 1338 (Philippus I. Arabs) sowie Mü 719 (Trebonianus Gallus).

Vgl. auch die thrakischen Prägungen Mü 700 und Mü 741 mit Hercules Farnese. Prägung aus Bizye Typ ähnlich 'New York Herakles': O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 517.* (AE Geta) s.v. Herakles.

Zum Prägeort vgl. Sayles 1998, 31; Bechert 1999, 177ff.; I.v. Bredow in: DNP 2 (1997) 706 s.v. Bizye. Vgl. auch Mü 698 (Caracalla; Thacia/Pautalia) und Mü 670 (Septimius Severus; Moesia Inferior/Nikopolis ad Istrum).

(Hamborg/Splitter 2006)



Literatur:
  • Splitter, Rüdiger: Meisterwerk im Kleinformat. Antike Münzen bieten Neues zum "Herkules Farnese" und seiner weniger bekannten Variante "Herkules Caserta". In: Antike Welt (5, 2006), S. 53-58, S. 57.


Letzte Aktualisierung: 29.11.2019



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