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Hydria (Kalpis); Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Athena



Hydria (Kalpis); Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Athena


Inventar Nr.: T 683
Bezeichnung: Hydria (Kalpis); Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Athena
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 510 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Orangeroter Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug; weiße und dunkelrote Deckfarbe; Ritzung
Maße: 38,4 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 32 cm (Durchmesser)
Mündungsdurchmesser 15,8 cm (Durchmesser)
Fußdurchmesser 14,3 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das dickbauchige Gefäß auf kleinem Scheibenfuß vereint in fließend kurvigem Umriß die Einzelteile. An der maximalen Ausladung stehen zwei aufwärts gebogene Horizontalhenkel ab; darüber verengt sich das Gefäß zur abgeflachten Schulter und geht ohne Zäsur in den schwach ausladenden Hals über; ein oval gewölbter Vertikalhenkel von der Schulter zum Halsansatz bezeichnet die Gefäßrückseite. Bis auf ein tongrundiges Band mit Efeureihen zwischen den Bauchhenkeln vorn und bis auf das Schulterbild darüber ist das Gefäß glänzend schwarz mit zwei dünnen roten Streifen am Hals. Von einem Mäander oben gesäumt, ringt in der Bildmitte Herakles mit dem Löwen von Nemea. Im Würgegriff drückt der Held Haupt und Vorderleib des fauchenden Tieres zu Boden, das mit der linken Hinterpranke den Kopf des Helden attackiert. Am rechten Bildrand nach außen gerichtet, aber zum Kampf schauend, sitzt der Gefährte lolaos und berührt mit der Keule den sich aufbäumenden Löwenrücken. Beide Helden sind nackt; an einem Strauch mitten hinter den Kämpfenden hängen Mantel, Köcher und Bogen. Vom linken Bildrand her greift die gerüstete, sitzende Athena mit vorgestreckter Lanze ein und steht ihrem Schützling bei.

Die Kalpis genannte Sonderform der Hydria mit fließendem Gesamtumriß tritt seit 520 v. Chr. auf. Der Kampf des Herakles mit dem nemeischen Löwen ist in verschiedenen Variationen in der attischen Vasenmalerei dargestellt. Die Version der zu Boden gegangenen und zu den Seiten ausgestreckten Kämpfer mit sitzenden Seitenfiguren nutzt die niedrige querformatige Bildfläche auf der Schulter geschickt aus.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 139, Kat.Nr. 77.


Letzte Aktualisierung: 27.08.2021



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