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Eichenkranz



Eichenkranz


Inventar Nr.: V 63
Bezeichnung: Eichenkranz
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 3./2. Jh. v. Chr.
Objektgruppe: Schmuck
Geogr. Bezüge: Tarent
Material / Technik: Blei und Gold.
Maße: 18 cm (Durchmesser)
Blätter 4,5 cm (Länge)
38,52 g (Gewicht)


Katalogtext:
Zwei Blätter fehlen. Ein Bronzereif ist mit dünnem Goldblech verkleidet. Darauf sind in etwa 3 cm Abstand und symmetrisch zur Mitte hin gerichtet je vier Gruppen von ursprünglich jeweils drei Eichenblättern angebracht. Ihre dünnen Stengel wurden durch Löcher im Blech gesteckt und die Enden knotenartig zusammengedreht. Die Blätter sind aus Goldblech ausgeschnitten und in einer Form getrieben, der gezackte Rand und die Blattrippen auf der Schauseite durch wenig erhobene Grate angegeben. In der Durchlochung in der Mitte des Kranzes saß vermutlich eine Rosette oder ein anderer Zierat.
Eiche und Eichenkranz waren Zeus heilig (Plutarch, moralia 92), doch wurden Kränze aus Eichenlaub auch in Tempel anderer Gottheiten geweiht und von den Bakchen beim Thiasos getragen (Euripides, Bakch. 110. 703). Die Römer verliehen Eichenkränze als Corona civica den Bürgern, die einen anderen Bürger aus Lebensgefahr gerettet hatten. Da Eichenlaub nur langsam verwelkt, fanden Kränze aus Eichenblättern bzw. die Nachahmungen von Eichenkränzen in Gold im Totenkult viel Verwendung.
3. Jh. v. Chr.

(Naumann 1980)



Literatur:
  • Naumann, Friedericke: Antiker Schmuck. Vollständiger Katalog der Sammlung und der Sonderausstellung vom 31.5. bis 31.8.1980. Kassel 1980, S. 19; 75, Kat.Nr. 2.
  • Splitter, Rüdiger: Von Siegespreisen und Grabbeigaben - Griechische Kränze in der Antikensammlung Kassel. In: Totenhochzeit mit Kranz und Krone. Zur Symbolik im Brauchtum des Ledigenbegräbnisses, Eine Ausstellung des Museums für Sepulkralkultur, Kassel (2007), S. 276-282, S. 280.


Letzte Aktualisierung: 29.03.2022



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