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Brustpanzer



Brustpanzer


Inventar Nr.: Br 306
Bezeichnung: Brustpanzer
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 500 - 400 v. Chr.
Objektgruppe: Gerät
Geogr. Bezüge:
Unteritalien
Griechenland (West)
Material / Technik: Bronze
Maße: 31 cm (Höhe)
23 cm (Breite)


Katalogtext:
Getrieben; auf Rückseite Spuren vom Treibhammer. Dunkelgrüne Patina; ein Teil der rechten Brust und die Rückenschale fehlen; an verschiedenen Stellen gebrochen, 1971 neu zusammengesetzt.
Brettartig flache Brustplatte, oben ursprünglich ca. 30 cm breit. Ränder von dichtgesetzten Löchern gesäumt, in denen das Lederfutter der Innenseite befestigt war. Muskelpanzer, dessen Vorder- und Rückenplatte einen schmalen Streifen an der Körperseite unbedeckt ließ. Hier waren die Platten wohl mit Riemen verbunden. An den linken Ecken verfärbte Oberfläche rührt von (teilweise erhaltenem) Bronzeblechbesatz her: Streifen von drei bzw. vier aufwärts gebogenen Zacken, in deren Spitzen jeweils eine Niete steckt (4 und 6 erhalten). Schlüsselbeine, Brustkorbrand und Rippenbogen in erhabenem Relief nachgebildet; dünne vertiefte Linien deuten linea alba und Inskription des geraden, seitlich eine kräftige erhabene Linie die Abgrenzung des stilisierten äußeren schiefen Bauchmuskels an. Den vertieften Bauchnabel umgibt ein erhabener gepunkteter Rand; in stilisierter Form deutet eine nach unten offene Bogenlinie die Hautfalte beiderseits des Nabels an. Das bei Finder abgebildete zweite Bruchstück ist verloren. Die von ihm beschriebenen Spuren von aufgelöteten Verzierungen auf der Brust existieren nicht. Diese Panzerform ist aus Samnium in Unteritalien bekannt. Die Wiedergabe der Muskulatur spricht für eine Entstehung im 5. Jh.
(Höckmann 1973)



Literatur:
  • Bieber, Margarete: Die antiken Skulpturen und Bronzen des Königlichen Museum Fridericianum in Cassel. Marburg 1915, Kat.Nr. 700.
  • Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 19, Kat.Nr. 18.


Letzte Aktualisierung: 29.04.2019



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