Authepsa / Medaillons mit Silensmasken

Katalogtext:
Getrieben. 1966 wurden die alten Ergänzungen abgenommen. Seltenes Gefäß, in dem mittels eines senkrechten (manchmal auch schrägen) Heizrohres Mischwein oder Kräuterabsud gewärmt oder zum Kochen gebracht wurde. In der Mitte des Gefäßes stand das mit Holzkohle gefüllte Heizrohr auf einem heute verlorenen ovalen Rost, der von unten Luftzufuhr erhielt; das Gefäß selbst ruhte auf einem zylindrischen durchlöcherten Fuß (oder dreifüßigem Ring). Die erwärmte Flüssigkeit konnte durch das seitliche mit Sieb und beweglichem Deckel versehene Ausgußloch entnommen werden (das von Bieber erwähnte Sieb verloren); bei prunkvolleren Authepsae ist der Ausguß durch einen Hahn verschließbar. Flüssigkeit und Brennstoff wurden von oben nachgefüllt, Gefäß und Heizrohr oben mit einem Deckel geschlossen. Seitliche kleine kreisrunde Lötränder (Dm. 10 cm) rühren vielleicht von hier aufgelöteten Griffen, an denen man das Gefäß tragen konnte, her. Als figürlicher Schmuck waren auf der Vorderseite über dem Ausguß drei runde Medaillons aufgelötet, deren Auflageflächen (Dm. 14 cm) gut sichtbar sind.
1. Jh. n. Chr. (Höckmann 1973)

• Bieber, Margarete: Die antiken Skulpturen und Bronzen des Königlichen Museum Fridericianum in Cassel. Marburg 1915, Kat.Nr. 374.
• Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 40, Kat.Nr. 100.
• Savoy, Bénédicte: Patrimoine annexé: Les biens culturels saisis par la France en Allemagne autour de 1800. Paris 2003, S. 100, Kat.Nr. 226.