Stamnos



Stamnos


Inventar Nr.: T 1182
Bezeichnung: Stamnos
Künstler / Hersteller: Maler der Athenageburt (450 BC - 440 BC)
Datierung: um 450 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Orangeroter Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug
Maße: Höhe mit Deckel 44,1 cm (Höhe)
Höhe ohne Deckel 36,6 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 30,6 cm (Durchmesser)
Mündungsdurchmesser 23,3 cm (Durchmesser)
Fußdurchmesser 15,6 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das bauchige Vorratsgefäß mit schmaler, abgeflachter Schulter, niedrigem ausladenden Hals und reich profilierter, weit vorkragender Lippe steht auf einem scheibenförmigen Fuß. An der größten Ausbauchung liegen zwei kräftige, gebogene Bandhenkel eng an. Der zur Mitte hin leicht ansteigende Deckel hat einen knospenförmigen Griff. Wulst und Grate zwischen den Formteilen (Fuß, Hals, Deckelgriff) dienen dem plastischen Formbau. Der Gefäßkörper ist zwischen einem Kreuzplatten-Mäander-Band unten und einem Zungenmuster auf der Schulter figürlich verziert.

Auf (A) verfolgt der bekränzte Zeus mit Mantel über Schulter und linkem Arm eine Frau; sie flieht nach rechts und wendet sich zum Gott zurück; er berührt sie mit dem wie eine Stange horizontal gehaltenen Zepter; sie trägt einen langen Chiton und im Haar eine geknotete Binde. Eine weitere, ähnlich gekleidete und gestikulierende Frau läuft spiegelbildlich davon. Auf (B) zeigt die sehr ähnliche Dreifigurenkomposition zwei laufende Frauen in Chiton und Mantel, die zur links stehenden Frau zurückblicken; die mittlere trägt in jeder Hand eine brennende Fackel. Es hat den Anschein, daß die Frauen auf (B) zur göttlichen Verfolgung auf (A) bei Nacht aufbrechen. Der Mündungsrand ist mit einem Eierstab, der Deckel entlang des Randes mit einem Zungenmuster und um den Knauf mit einem Strahlenkranz verziert; die Henkel sind mit Palmettengeschlinge umrankt.

Der Stamnos tritt seit der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. als Weingefäß auf, verbunden mit einem attischen Dionysosfest. Er fand ferner Verwendung als Behälter für Wasser, Milch, Honig und Öl sowie im Totenkult als Aschenurne. Der Maler dieses Stamnos, der nach einer Darstellung der Geburt Athenas auf einer Pelike benannt wurde, bevorzugte das Thema der göttlichen Liebesverfolgung.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 212, Kat.Nr. 151.


Letzte Aktualisierung: 27.08.2021



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