Eiserne Hand
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Inventar Nr.:
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KP B XIV.32 alt |
Bezeichnung:
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Eiserne Hand |
Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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Datierung:
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16. Jh. |
Objektgruppe:
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Geogr. Bezug:
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Material / Technik:
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Eisen, geschmiedet |
Maße:
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626,3 g (Gewicht) mit Ringhalterung 8,7 x 8,7 x 27 cm (Tiefe=Länge) (Objektmaß) nur Prothese 8,7 x 8,7 x 23,5 cm (Objektmaß)
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Katalogtext:
Mechanische Handprothese mit einzeln beweglichen arrtierbaren Fingern. Es handelt sich um eine gleichartige Prothese wie diejenige, die von Götz von Berlichingen (1480 - 1562) stammen soll und auf der Burg Jagsthausen aufbewahrt wird.
Alle Finger sind im Bereich der Fingergundgelenke um eine Achse drehbar gelagert. Daumen und Zeigefinger sind durch eine Feder leicht vorgespannt, durch die sie in die offene Position gedrückt werden. Möglicherweise waren auch die anderen Finger ursprünglich entsprechend ausgerüstet. An den Fingergrundgelenken ist im Inneren der Hand eine Rast aus eisernen Sägezähnen angebracht, in die mittels Feder eine Sperrklinke gedrückt wird. Die Finger werden mit der linken Hand um den in der Prothese festzuhaltenden Gegenstand geschlossen, wobei die Klinke mit klickendem Geräusch so lange über die Rast springt, bis der Gegenstand fest umschlossen ist. Vermutlich sorgte ein gefütterter Handschuh zusätzlich für einen festen Halt in der Hand.
In der Nähe der Daumenwurzel ist ein kleiner Hebel sichtbar. Wird dieser in Richtung Handwurzel gezogen, werden die Klinken aller Finger aus der Rast gedrückt und die Finger springen auf, sofern sie federbelastet sind.
Literatur:
- Burg und Herrschaft. EIne Ausstellung des Deutschen Historischen Museums Berlin. 25. Juni bis 24. Oktober 2010. 2010, S. 248, Abbildung S. 248, Kat.Nr. 14.10.
- Hausse, Heidi: Life and limb. Technology, surgery, and bodily loss in early modern Germany, 1500-1700. Princeton 2016, S. 237, Abbildung S. 238-239.
Letzte Aktualisierung: 09.07.2025