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Elfenbeinbecher in Form einer Flöte



Elfenbeinbecher in Form einer Flöte


Inventar Nr.: KP B II.66
Bezeichnung: Elfenbeinbecher in Form einer Flöte
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: Ende 16. Jh.
Objektgruppe: Gefäß / Tafelgeschirr / Tafelgerät
Geogr. Bezug: Deutschland (Schwabach?)
Material / Technik: Elfenbein, gedrechselt, poliert; Silber, getrieben, graviert, punziert, vergoldet
Maße: 23,2 cm (Höhe)
7,9 cm (Fuß) (Durchmesser)
Provenienz:16. Jh. - Hergestellt für Landgraf Wilhelm IV.; 1730 - erwähnt im Silberinventar 1730, S. 71; Nr. D.d.; um 1780 - erwähnt im Französischen Inventar (B II franz), Nr. 189
Beschriftungen: BZ: Zwei gekreuzte Hämmer in rautenförmigem Schild für eine unbekannte, wohl sächsische, Bergbaustadt
MZ: HC (ligiert) für einen unbekannten Goldschmied
BZ und MZ befinden sich auf der Ober-, der Tremolierstrich auf der Unterseite des Fußrandes.


Katalogtext:
Der Elfenbeinbecher mit schlankem Balusterschaft und einer separat gearbeiteten, sich nach unten leicht verjüngenden Kuppa lässt sich erstmals im Silberinventar des Jahres 1730 sicher nachweisen. Dass er für Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel (1532-1592) hergestellt wurde, ist zwar möglich, derzeit aber nicht durch Quellen belegbar.
Das Beschauzeichen der Goldschmiedefassung blieb bislang ungedeutet. Schütte las es als "zwei gekreuzte Hämmer" und vermutete dahinter eine "unbekannte, wohl sächsische Bergbaustadt" (Schütte 2003, S. 158). Jüngst wurde vorgeschlagen, die "Hämmer" als zwei gekreuzte Bierschöpfen zu interpretieren, wie sie als Teil des älteren Wappens der Stadt Schwabach, rund 17 Kilometer südlich von Nürnberg, vorkommen (Hinweis Theo Hecker, siehe: https://silberpunze.1x.de/wordpress/?p=744#more-744). Damit wäre die Arbeit im Dunstkreis der Nürnberger Goldschmiedekunst anzusiedeln. Da sich weder das Beschauzeichen noch das Meisterzeichen im 16. Jahrhundert in Schwabach oder Nürnberg belegen lassen, muss auch diese Zuordnung bis auf weiteres hypothetisch bleiben.
(Antje Scherner, 5.10.2023)



Literatur:
  • Schütte, Rudolf-Alexander: Die Silberkammer der Landgrafen von Hessen-Kassel. Bestandskatalog der Goldschmiedearbeiten des 16. bis 18. Jahrhunderts in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel / Wolfratshausen 2003, S. 158, Kat.Nr. 31.


Letzte Aktualisierung: 06.10.2023



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