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Dolman oder Ballmantel



Dolman oder Ballmantel


Inventar Nr.: KP K 379
Bezeichnung: Dolman oder Ballmantel
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1880
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Kaschmirwolle, Seide, Baumwollvlies, Holz (Knopfkerne)
Maße: vordere Mitte 76,5 cm (Länge)
hintere Mitte 71 cm (Länge)
Saum Vorderteil 37 cm (Breite)
Saum Rückenteil 98 cm (Breite)


Katalogtext:
Dolman bezeichnet eigentlich eine Überjacke der ungarischen Männertracht, die im 19. Jahrhundert in die Uniformen Berittener Truppenteile in europäischen Armeen übernommen wurde. Auch ein türkisches Übergewand, das nur mit einem Gürtel in der Taille geschlossen wurde, trägt diesen Namen.
Für diesen Ballmantel dürfte die vom Schenker überlieferte Bezeichnung „Dolman“ allerdings aufgrund der besonderen, weiten Ärmelform gewählt worden sein. In der Mode des 19. Jahrhunderts wurde für derart weite, ungewöhnlich geschnittene Ärmel diese Bezeichnung gewählt.

Der Ballmantel ist aus einem hellen Kaschmirgewebe in Köperbindung hergestellt. Dies und die weiße, flächige Seidenstickerei, die im Rücken der Jacke appliziert ist, lassen vermuten, dass für dieses Kleidungsstück ein großer, bestickter Schal verwendet wurde.

Das Kleidungsstück ist gerade geschnitten, hinten deutlich kürzer als vorne, schließt kragenlos eng am Hals ab und hat kurze, extrem tief eingesetzte Ärmel. Dadurch wirkt der Mantel fast wie ein Cape.

Alle Kanten sind mit einer dicken Franse aus verschiedenen Seidenfäden und Seidenpompoms eingefasst, die in zwei sich überlappenden Reihen übereinandergesetzt ist.
Vorne wird der Ballmantel mit einer verdeckten Knopfleiste geschlossen, das helle Seidenfutter ist wattiert.

Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 15.03.2024



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