|<<   <<<<   9468 / 22868   >>>>   >>|

Caraco mit Watteaufalte



Caraco mit Watteaufalte


Inventar Nr.: KP K 102
Bezeichnung: Caraco mit Watteaufalte
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 3. D. 18. Jh.
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Leinen, Fischbein, Metall (Haken, Ösen)
Maße: vordere Mitte 75 cm (Länge)
hintere Mitte 93 cm (Länge)
Ärmel 70 cm (Länge)
Schulter 41 cm (Breite)
Saum 235 cm (Umfang)


Katalogtext:
Solche halblangen Damenjacken entstanden in der bürgerlichen Mode, wurden aber ab Mitte des 18. Jahrhunderts zum Tagesanzug auch vom Adel getragen.

Diese Jacke ist aus einer rotweiß gestreiften Seide mit Blütendekor hergestellt. Sie fällt von den Schultern gerade herab zum Saum, Im Rücken ist eine Partie Watteaufalten eingelegt. Der Halsausschnitt ist kragenlos, im Rücken rund und läuft vorne spitz zu.
Die langen Ärmel waren sicherlich ursprünglich gerade, heute sind sie an den Säumen eingekraust, was sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt erfolgte, zumal Stempel im Futter vermuten lassen, dass die Jacke als Theaterkostüm verwendet wurde.
Der Caraco ist nur an den Vorderteilen, in den Ärmeln und im Rücken im Schulterbereich mit feinem weißem Leinen gefüttert.

Bemerkenswert ist, dass die gestreifte Seide des Caraco so sehr gestärkt und dabei gepresst ist, dass sie einerseits einen hohen Glanz hat, andererseits aber so spröde wie Papier ist. Diese Ausrüstung und die relativ große Buntheit des Dekors könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Seide möglicherweise im persischen oder osmanischen Reich entstanden ist und als Exportware nach Europa gelangte.

Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 15.03.2024



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum