dunkelgrünes Tournürenkostüm mit kurzer Schleppe
dunkelgrünes Tournürenkostüm mit kurzer Schleppe
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| Inventar Nr.:
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KP 1955/68a,b |
| Bezeichnung:
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dunkelgrünes Tournürenkostüm mit kurzer Schleppe |
| Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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| Datierung:
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1877 - 1880 |
| Objektgruppe:
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Bekleidung |
| Geogr. Bezug:
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| Material / Technik:
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Halbseide (Seide, Wolle), Seide, Baumwolle, Leinen, Metall (Haken, Ösen) |
| Maße:
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Jacke vordere Mitte 53 cm (Länge)
Jacke hintere MItte 62 cm (Länge)
Ärmel 54 cm (Länge)
Schulter 37 cm (Breite)
Jacke Taille 63 cm (Umfang)
Rock vordere Mitte 99 cm (Länge)
Rock hintere Mitte 107 cm (Länge)
Rock Taille 63 cm (Umfang)
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Katalogtext:
Tournürenkostüm mit kurzer Schleppe aus dunkelgrüner Halbseide (Seide und Wolle)
Die hüftlange Jacke ist kragenlos und hat lange , schmale Ärmel. Die vorderen Kanten sind mit farblich passendem Atlas eingefasst und als Revers zurückgeschlagen. Daran angesetzt sind schmale Westenteile aus dem gleichen Atlas, die etwas kürzer als die Jacke sind.Auf der rechten Seite sind 10 mit Atlas bezogene Knöpfe aufgesetzt, die Jacke wird jedoch mit Haken und Ösen geschlossen.
Der untere Saum ist gerade und ebenfalls mit Atlas gepaspelt, im Rücken ist der Schoß mit 2 Besätzen aus Atlas garniert.
Die Ärmel haben breite Manschetten aus Halbseide und Atlas und sind mit jeweils zweien der Knöpfe besetzt.
Am linken Vorderteil ist auf Taillenhöhe eine kleine Uhrentasche aufgesetzt.
Die Jacke ist mit hellbraunem Baumwollköper, die Ärmel mit gleichfarbigem Leinen gefüttert und nicht versteift.
Der Rock liegt vorne glatt, über den Hüften und im Rücken in flachen Falten an und läuft im Rücken in eine kurze Schleppe aus. Am Saum ist ein breiter plissierter Volant mit einem Atlasband als Garnitur angesetzt.
Die Faltenpartie im Rücken wird unterhalb des Gesäß durch ein eingenähtes Leinenband am Aufspringen gehindert. Etwas oberhalb des Volants konnte die Weite durch zwei weitere, angenähte Bänder reguliert werden.
Unterhalb der Hüfte ist eine in der vorderen Mitte geteilte und geraffte, bis zum Volant reichende Schürze befestigt, die auf der Rückseite bis an den oben in Falten gelegten und seitlich ebenfalls gerafften Tournürenbausch reicht. Das Ende der vorderen Raffung ist mit einer großen Atlasschleife besetzt.
An der rechten Hüfte ist, verdeckt durch die Schürze, eine große Tasche in der vorderen Seitennaht eingearbeitet.
Der Rock ist mit Steifleinen abgefüttert und die untere Kante abgeschnitten. Dabei wurde der Trittschutz innen entfernt (deutliche Farbunterschiede im Steifleinen und Fadenreste) und die Stoßkante vermutlich einfach abgeschnitten.
Das Kostüm ist ein typisches Beispiel für die Entwicklung der Tournürenmode. Nach 1875 wurde der Tournürenbausch zunehmend tiefer getragen, um die Silhouette von Oberkörper und Hüfte schlanker erscheinen zu lassen. Auch die Röcke und Schleppen wurden immer enger und kürzer. Letztere verschwanden ab 1880 ganz.
Babette Küster
Jan. 2021
Letzte Aktualisierung: 27.02.2024