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Robe à la Francaise



Robe à la Francaise


Inventar Nr.: KP K 114
Bezeichnung: Robe à la Francaise
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 18. Jh.
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Leinen, Baumwolle, Metall (Haken, Ösen, Schnürbandhülse)
Maße: Rock vordere Mitte 103 cm (Länge)
Rock hintere Mitte 110 cm (Länge)
Rock Taille 79 cm (Umfang)
Rock Saum 365 cm (Umfang)
Manteau vordere Mitte 44 cm (Länge)
Manteau hintere Mitte 172 cm (Länge)
Manteau Taille ca. 69 cm (Umfang)
Manteau Saum 350 cm (Umfang)
Manteau Schulter 37 cm (Breite)
Manteau Ärmel 28 cm ohne Volant (Länge)
Manteau originaler Ärmelvolant 19 cm hinten (Länge)


Katalogtext:
Im 18. Jahrhundert bestand die Damenkleidung aus einem Rock, der über einem anfangs runden, ab 1750 ovalen Reifrock fiel und einem Überkleid, das nur in der Taille geschlossen wurde. In dem dreieckigen Ausschnitt wurde ein Einsatz, als Stecker bezeichnet, befestigt, der auf verschiedenste Weise gestaltet werden konnte. Darunter wurde eine Schnürbrust getragen, die den Oberkörper der Frau in die gewünschte Form zusammenschnürte.
Diese Kleidungsform entstand am französischen Hof, der ab 1666, dem Regierungsantritt Ludwig XIV., zum Modevorbild Europas wurde. Entsprechend trug dieses Kleid den Namen „Robe à la française“.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann man, den Stecker wie eine Jackenfront mit einer Knopf- oder Hakenleiste zu gestalten, der Schnitt des Überkleides, das nur in der Taille geschlossen wurde, blieb aber gleich. Diesen Miedereinsatz, der eine Vereinfachung darstellte, bezeichnete man als „Compères“, was auf Deutsch „Genossen“ oder „Freunde“ heißt.

Diese Robe à la française ist mit solchen Compères aus dem Stoff des Kleides, einer hellgrünen Seide mit einem Wellendekor aus Blumenranken und Spitzenbändern gefertigt. Sie wurden ursprünglich mit Haken und Ösen geschlossen, da es sich hier jedoch auch um eine Überweisung aus dem Hoftheater handelt, veränderte man die Verschlusslösung stark und setzte einen steckerartigen Latz vor die Compères.
Außerdem wurden die originalen Ärmelvolants aus dem Kleiderstoff abgetrennt und durch Rüschen aus Tüllstickerei ersetzt.
Der Jupe und das übrige Manteau mit der Watteaufalte sind jedoch original erhalten.


Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 28.02.2024



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