|<<   <<<<   22 / 27   >>>>   >>|

Robe à l'anglais aus blauer Seide mit weißen Bändern und Blütensträußen



Robe à l'anglais aus blauer Seide mit weißen Bändern und Blütensträußen


Inventar Nr.: KP K 117
Bezeichnung: Robe à l'anglais aus blauer Seide mit weißen Bändern und Blütensträußen
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 4. V. 18. Jh.
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Leinen, Baumwolle, Metall (Haken, Ösen)
Maße: Manteau vordere Mitte 33,5 cm (Länge)
Manteau hintere Mitte 152 cm (Länge)
Manteau Ärmel mit Volant 42 cm (Länge)
Manteau Schulter 32 cm (Breite)
Manteau Taille 72 cm (Umfang)
Manteau Saum 248 cm (Umfang)
Jupe vordere Mitte 102 cm (Länge)
Jupe hintere Mitte 104 cm (Länge)
Jupe Saum 198,5 cm (Umfang)


Katalogtext:
Im 18. Jahrhundert bestand die Damenkleidung aus einem Rock, der über einem anfangs runden, ab 1750 ovalen Reifrock fiel und einem Überkleid, dessen Rock von der Taille aus offen zur Seite fiel. Ab etwa 1750 unterschied man dabei zwischen der formellen, aufwändigeren Robe à la française und der schlichteren Robe à l’anglaise.

Diese Robe à l’anglaise ist aus hellblauem Seidentaft hergestellt, der mit weißen Längsstreifen Blütenzweigen in weiß und Rot- und Grüntönen dekoriert ist.

Da es sich um eine Überweisung aus dem Hoftheater handelt, wurde das Kleid stark verändert. Der Rock wurde enger gemacht und der eingesparte Stoff für massive Veränderungen des Oberteils verwendet: Der runde Miederausschnitt wurde mit einem Schulterkragen eingefasst und gerafft, im Rücken ein Keil eingesetzt. Die halblangen Ärmel wurden mit je einem zusätzlichen Volant verziert und in der Armbeuge Schleifenbündel aus Seidenband aufgesetzt. Außerdem wurden hier neue Spitzen angesetzt.
Die Kanten des Schulterkragens wurden ebenso mit einer weißen Seidenfranse eingefasst, wie die vorderen Rockkanten des Überkleides. Auf der Vorderseite des Mieders, das in einer geraden Linie abschließt, wurden Blinde Knopflöcher aufgestickt.

Nur einzelne Details deuten auf die ursprüngliche Form dieser Robe à l’anglaise hin. Das Mieder ist auf Leinen gearbeitet und Alle Teilungsnähte des Mieders sind mit Fischbeinstäben versteift. Der Rocksaum ist mit gechinztem Leinen abgefüttert und 2 weiße Fadenbüschel, die im Rücken rechts und links neben der Miederspitze vorhanden sind, deuten darauf hin, dass hier ursprünglich 2 Knöpfe angenäht waren, an den man Schlaufenbefestigen konnte, um den Rock des Überkleides hochzuraffen zur Robe à la polonnaise.

Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 27.02.2024



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum