Deckelhumpen mit Sinnsprüchen



Deckelhumpen mit Sinnsprüchen


Inventar Nr.: KP B IX/I.196
Bezeichnung: Deckelhumpen mit Sinnsprüchen
Künstler / Hersteller: Elias Fritsche, Glasschneider, Zuschreibung
Datierung: 1. H. 17. Jh.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezug: Erfurt
Material / Technik: Glas, Metall: Silber vergoldet
Maße: 16,8 x 10,9 x 9,7 cm (Objektmaß)
Beschriftungen: Punzierung: Beschaumarke E (undeutlich) für Erfurt, Rosenberg³ 1951
Punzierung: Meistermarke FR, FE oder FF (undeutlich)
Tremolierstrich
NUR WILLIG LEID (darunter: Herz im Dornbaum)
GEDULT BRINGT FREUD (darunter Anker mit Palmwedel und Ölzweig und Lamm unter einer Sonne mit hebräischen Schriftzeichen (Tetragramm JHWH?))
ERWART DER ZEIT (darunter drei Blumen unter einer Sonne, die zwischen Wolken hervorkommt)


Katalogtext:
Der Deckelhumpen mit Sinnsprüchen stammt aus altem landgräflichen Besitz und lässt sich bereits im Museum Fridericianum nachweisen, wo er vor 1795 wie folgt erfasst wurde: "Ein kleiner Krug mit Deckel, worauf geschnitten Gedult bringt Freude. Erwart der Zeit, Nur willig Leid. Mit verguldeter Einfassung. Der Henkel ist abgebrochen und liegt darin." Möglicherweise befand er sich bereits im Besitz Landgraf Carls von Hessen-Kassel, in dessen Depotraum für Schatzkammerobjekte, dem "Gewölbe unter dem Neuen Kabinett", im Jahr 1727 ein solches Gefäß aufgelistet wird. Allerdings ist die Beschreibung allgemein gehalten und die Inschriften werden nicht erwähnt, sodass diese Zuordnung hypothetisch bleiben muss.
Schon im Museum Fridericianum war der Humpen beschädigt, spätestens im 19. Jahrhundert bekam er einen Sprung und heute ist er stark von der Glaskrankheit betroffen.
(9.6.2020, Antje Scherner)


Weitere Materialien zum Download:

Quellen:
Mglw. bereits erwähnt im Gewölbe unter dem Neuen Kabinett, 1727, Nr. 259
"Eins [gemeint ist: ein Glas wie ein Krug geschnitten] etwas kleiner mit einem gläsern Deckell und mit Silber eingefaßt und vergült."

Literatur:
  • Schenk zu Schweinsberg, Eberhard Frhr.: Glasschneider und ihre Auftraggeber. In: Glastechnische Berichte 13 (1935), S. 341-349, S. 344f.
  • Janda, Annegret: Der Thüringer Glasschnitt im 17. und 18. Jahrhundert. Leipzig (Phil. Diss. Karl-Marx-Universität Leipzig) 1962, Kat.Nr. 6.


Letzte Aktualisierung: 18.10.2023



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum