Glockenkrater mit Leierspielerin



Glockenkrater mit Leierspielerin


Inventar Nr.: T 435
Bezeichnung: Glockenkrater mit Leierspielerin
Künstler / Hersteller: Kasseler Maler (440 BC - 430 BC)
Datierung: um 430 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Orangebrauner Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug
Maße: 32,8 cm (Höhe)
Mündungsdurchmesser 31 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das zweihenkelige, glockenförmige Gefäß verjüngt sich unten zu einem dicken kurzen Stiel und steht auf einem abgeflachten Polsterfuß. Auf der üblichen Standleiste (Kreuzplatten-Schlüsselmäanderband) sind beiseitig Dreifigurenbilder zwischen den Henkeln (von dorischem Kymation umrandet) bis zum Mündungsrand (mit Lorbeerband) gemalt. In der Mitte von (A) sitzt eine langgewandete, geschmückte Frau auf einem Lehnstuhl (Klismos) nach rechts und bringt mit dem Zupfplättchen (Plektron) ihr Saiteninstrument (Barbiton) zum Klingen. Mit weit geöffneten Augen blickt sie den rechts stehenden Eros an. Der Liebesgott hat den rechten Fuß auf einen Hocker gestellt, die Hand auf das Knie gelegt, die andere Hand in die Hüfte gestützt; er lauscht der Musik mit erhobenen Flügeln und blickt über die Sitzende hinweg zu einem Jüngling, der in Mantel mit Kopfbinde und Stock hinter ihr steht und sich beiden Figuren zuwendet; neben ihm an der Wand hängen ein Beutel mit Würfeln (Astragalen ?) und über ihrem Kopf eine zusammengeschnürte Schriftrolle oder Schreibtafel. Auf (B) sind drei gestikulierende Manteljünglinge dargestellt.

Das Bild auf der Vorderseite zeigt eine Szene aus dem Frauenbereich: eine Frau musiziert in Anwesenheit eines Mannes; der Eros weist allegorisch auf die Verbindung des Paares. Bilder aus dem Frauenbereich sind ein beliebtes Motiv in der Vasenmalerei der 2. Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. in Athen. Das Thema der drei sich unterhaltenden Mantel-Jünglinge tritt im 5. Jh. v. Chr. gewöhnlich als Rückseitenbild auf.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 220, Kat.Nr. 155.


Letzte Aktualisierung: 11.08.2023



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