Material / Technik:
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Lauf aus Eisen mit Mantel aus Schweißdamast, in ca. 15 mm breiten Streifen, bis auf das runde Kammerstück zwölfeckig, der Mittelteil zwischen Mündung und dem gemarkten Laufteil um 15 Winkelgrade gedreht. Bohrung ohne Züge. Mündung kapitellartig mit aufgelötetem Korn aus zwei parallelen Metallsteifen, Kielbogen mit Visierloch. Tauschierungen mit Fehlstellen aus silber- und goldfarbenem Metall. Steine in Metallfassungen bis auf drei Stück verloren. Schnapphahnschloss aus Eisen, im Vergleich mit den anderen Gewehren größer und von besserer Qualität. Hahn mit Sicherungshaken und Fingerbügel. Geriffelte Schlagfläche und Abzug aus Eisen. Schloss durch drei wangenseitige Schlitzschrauben befestigt, Hornunterlagen in den Schaft eingelassen. (Reste roter Paste zwischen Unterlage und Schraube). Räumnadeln und Gehäuse fehlen. Kleine polyederförmige Eisenöse unterhalb des Schlosses (Befestigung der Räumnadelkette, siehe: Dresden 1995, Im Lichte des Halbmondes, S. 214). Wangenseitig zwei runde Trageösen in Polyederköpfen, beides aus Eisen, beidseitig fehlen die Unterlegscheiben. Schaft aus Holz, hinter dem Laufboden und an der Ladestockmündung Beschläge aus nielliertem Silberblech. Zwischen den Zierbändern am Kolbenabschluss fehlt ein Beschlagblech, wie Nagellöcher im Schaft anzeigen. Nagellöcher vor dem Schloss in Position des Räumnadelgehäuses. Nagellöcher im Bereich der hinteren Schlossbefestigungsschraube weisen auf einen hier ursprünglich montierten, unbekannten Gegenstand hin. Ladestock aus Holz, beidseitig Eisentüllen, daran ein konischer, zu 3/5 eingängiger, zu 2/5 dreigängiger Ausdreher unter Schraubkappe und ein Stopfer. Dieser mit Längsnaht aus Kupferlot und gefeilter, mehrgängiger Tordierung (08.11.2012 FHT). Kolbenabschluss aus einer massiven Elfenbeinplatte, mit zwei Holzdübeln befestigt und drei Verzierungen in Kreisaugenform aus grünem Horn und Holz. Einfassung des Abzugs aus grünem Horn. Daneben ein eingelegtes ornamentales Band aus Elfenbein, grünem Horn und roter Paste im Rautenmuster. Drei ehemals in die Kolbenunterseite eingelegte Muster fehlen. Beide Zierbänder am Kolben aus grünen Hornstreifen, Holz, Elfenbein und einer roten Paste mit weißen kleinen Stücken (Teilbereiche fehlen). Analyse der roten Paste als Dekorelement im Kolbenbereich: Calciumcarbonat als Weißpigment (die Weißpigmentteilchen sind im Kern praktisch Bindemittelfrei, es wurde wahrscheinlich Kalksteingrieß verwendet), Menninge als orangenes Pigment. Als Bindemittel wurde Kolophonium mit wenig trocknendem Öl eingesetzt. Es sind transparente Fragmente (Überzug) im Probenmaterial vorhanden, die aus Schellack bestehen. (07.11.2012 AB) |