Thermometer in Futteral

Katalogtext:
Das Thermometer besteht aus einer dreiseitigen Säule, sowie zwei runden Endplatten aus Silber. Auf der oberen Platte ist ein vergoldeter Handgriff angebracht.
Zwei Seiten der Säule haben sich gleichende Skalen in Fahrenheit, die dritte ist mit Beschriftungen graviert: "Extra Heet", "Heet", "Warm", "Gematigd" und "Koud", welche auf die Herkuft des Thermometers aus den Niederlanden hindeuten.
Hier sind auch die Namen "Fahrenheit" und "D. Metz" eingraviert worden, die vermutlich den Hersteller und den Besitzer benennen.
Die zweite Glasröhre des Thermometers ist nicht mehr vorhanden, ebenso wie die beiden oberen Halteklammern für die Glasröhren.
Das dazugehörige runde Futteral besteht aus Messing und Silberbeschlägen und ist mit Fischhaut bezogen. Grünes Textil mit Samtcharakter ist auf die Innenseite geklebt.

Das Thermometer kann frühestens 1714 entstanden sein, da Fahrenheit die von Ihm erdachte Skala etwa zu diesem Zeitpunkt einführte. Im Jahre 1717 ließ er sich in Den Haag als Glasbläser nieder, und da die Thermometer-Beschriftungen niederländisch sind, ist der drei Jahre jüngere Zeitpunkt als frühestes Datum der Herstellung wahrscheinlicher.

Die gravierte Beschriftung "Fahrenheit" ist der Signatur auf einem anderen, Fahrenheit zugeschriebenem Thermometer sehr ähnlich, womit die Behauptung, derselbe Graveur sei bei beiden Instrumenten tätig gewesen nicht grundsätzlich falsch sein kann.
Eine Zuschreibung des Instruments auf Fahrenheit als Hersteller ist denkbar, jedoch in zukünftigen Untersuchungen sicher zu belegen.

(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2023)