Brautstuhl für Katarina Elisabetha Lengemann (?)

Katalogtext:
Pfostenstuhl mit hoher rechteckiger Lehne und geflochtenem, geepolstertem Sitz, der durch drei aufgelegte dünne Brettchen an den Kanten geschützt wird. Stuhl mit plastischem (gesägtem, geschnitztem, gedrechseltem) und gemaltem Dekor in Rot, Grün und Blau. Die vier plastisch bearbeiteten Beine sind mit eingesteckten Rundstäben miteinander verstrebt: vier umlaufend im unteren Bereich, jeweils einer zusätzlich an den Seiten oben. An der Vorderseite ein durchbrochen gesägtes schmales Zargenbrett, bestehend aus einem Band sich überschneidender Halbkreise.
Die hinteren Pfosten gehen in die flachen Holme der Rückenlehne über,
die oben abgerundet jeweils in einer Sechsstern-Rosette (Mandelschnitt) enden. Ihre Vorderseite ist bis auf eine diagonal geriefte Zone im mittleren Bereich glatt. Die beiden Querbretter der Rückenlehne sind durchbrochen gearbeitet und durch sieben gedrechselte Rundstäbe miteinander verbunden. Das obere Brett ist an der Oberkante in Wellenformen (zurückgehend auf stilisierte Vögelköpfe [?]) ausgesägt, darunter befindet sich die einzeilige geritzte Inschrift "CADARILISABEDH * LENGEMENIN". Das durchbrochen gesägte Feld darunter zeigt jeweils außen zwei gegenständige, steigende, bekrönte (heraldische) Löwen, zwei Tulpen sowie einen Sechsstern und ein nach unten weisendes Herz mit der Inschrift "ANO 1816". Das untere Brett weist in der Mitte einen ausgesägten Achtstern mit einem Sechstern im Zentrum auf, daneben befindet sich jeweils ein ausgesägtes lineares Motiv, das an eine Tulpe erinnert. Die Unterkante des unteren Brettes ist geschwungen konturiert gesägt.
Vgl. niederhessischen (?) Brautstuhl der Katharina Hohmann aus Maden, 1814, Inv.-Nr. 6 C/St.C.Gl. 764.
(Bettina von Andrian, 2018)