Blätter

Katalogtext:
Die schmalen, dreizackigen Blätter sind aus dünnem Goldblech geschnitten, über einer Form getrieben und weisen eine oder mehrere Rippen auf. Vermutlich waren sie an einem Kranz oder Stirnband durch Aufkleben oder Umbiegen der schmalen Enden befestigt.
Die Blätter sind unter den Funden inventarisiert, die aus der 1894 von J. Boehlau in den archaischen Nekropolen von Samos durchgeführten Grabungen stammen. Da Boehlau jedoch berichtet, daß sich in den Gräbern kein Gold fand, ist ihre Herkunft nicht gesichert.
In der römischen Kaiserzelt wurden häufig Blattornamente ausgeschnitten, die drei aneinander gereihte Blätter vortäuschen sollten, und zu flachen Kränzen zusammengesetzt. Der gerade Verlauf der Blattkanten und die bis zum Stengel durchgezogenen Rippen lassen vermuten, daß die Kasseler Blätter jedoch stilisierte Einzelblätter wiedergeben sollen. Die sehr ähnlichen Goldblätter aus Grab 2 in Steni Antimachias auf Kos, die Kopf, Brust und Gewandsaum der Toten schmückten, können durch die anderen Grabbeigaben ins 2.-3. Jh. n. Chr. dauert werden.
2-3. Jh. n. Chr.

(Naumann 1980)


Sechs aus dünnem Goldblech getriebene, dreizackige Blätter von einem Totenkranz.

(Löwe in: Gercke 1996)

• Naumann, Friedericke: Antiker Schmuck. Vollständiger Katalog der Sammlung und der Sonderausstellung vom 31.5. bis 31.8.1980. Kassel 1980, S. 20+21, Kat.Nr. 5.
• Gercke, Peter: Samos - die Kasseler Grabung 1894 in der Nekropole der archaische Stadt von Johannes Boehlau und Edward Habich. Melsungen 1996, S. 86, Kat.Nr. II, 1.