Cancrin, Franz Ludwig


1738 - 1816

Name: Cancrin, Franz Ludwig
Nationalität: D
Lebensdaten: 1738 - 1816
Geburtsort: Breidenbach/Hessen, Deutschland, 21.2.1738
Todesort: St. Petersburg, Russland, 29.3.1816
Beruf: Architekt, Bergwerks- und Hüttenfachmann


Der in Breidenbach bei Marburg geborene Sohn eines hessischen Bergmeisters in Bieber studierte nach einer bergwissenschaftlichen Ausbildung durch den Vater von 1759-1762 in Jena Rechtswissenschaften und Mathematik. Ab 1764 betreute er in der hanauischen Verwaltung das Berg- und Salzwesen, war Münzdirektor und Leiter des Zivilbauwesens. In letztgenannter Funktion war er 1768 am Bau des Hanauer Theaters und seit 1776 an der Erbauung von Wilhelmsbad bei Hanau beteiligt. Außerhalb Hanaus entwarf er u. a. 1776 das Kollegienhaus in Darmstadt und 1782 die Burgkirche in Friedberg. Der 1773 zum Kammerrat beförderte Cancrin mußte Hanau 1782 wegen der Verwicklung in die "Affäre Gall" verlassen. Der durch mehrere Publikationen - vor allem durch das Werk "Erste Gründe der Berg- und Salzwerkkunde" (1773-1775) - weithin bekannte Fachmann wurde 1783 von Zarin Katharina nach Rußland berufen, wo er die Oberleitung der Salinen von Staraja Russa übernahm. 1816 starb er als russischer Staatsrat in St. Petersburg.

Quellen und Literatur: StAM Best. 80 III-IV; Losch 1923, S. 93, 130f.; Grüning 1942, S. 21f.; Bott 1962; Bott 1963, S. 6f.; AKL 1992ff., Bd. 16, S. 109; Hessen 1996, S. 161, 174f., 201, Anm. 3; Katalog Hanau 2002, S. 74

Stand: September 2004 [GF]


Letzte Aktualisierung: 08.02.2017



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