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Büste der Landgräfin Maria Amalia



Büste der Landgräfin Maria Amalia


Inventar Nr.: KP A I. c 394
Bezeichnung: Büste der Landgräfin Maria Amalia
Künstler / Hersteller: Pierre Étienne Monnot (1657 - 1733)
Datierung: 1714
Objektgruppe: Skulptur / Plastik, Vollplastik
Geogr. Bezug: Rom
Material / Technik: Carrara-Marmor
Maße: 89 x 83 x 38 cm (Objektmaß)
115 kg (Gewicht)


Katalogtext:
Lange Zeit war der Standort der drei von Monnot geschaffenen Büsten zur Zeit Landgraf Carls unbekannt. Neueste Archivfunde belegen nun, dass die Büsten 1729 und 1730 in der „Sculpturen-Cammer“ des Kunsthauses standen. Der in Münster ansässige Giovanni Battista Gagino, der in den Dokumenten als „Gipsgießer“ bezeichnet wird, fertigte im Mai 1730 eine Preisliste zum Weißen von Skulpturen und Reliefs im Kunsthaus an. Aus dem zugehörigen Brief geht hervor, dass er bereits im Vorjahr im Kunsthaus tätig gewesen war und darauf hoffte, auch den Auftrag für das Weißen der Statuen zu erhalten. Der Aufstellung sind die Kosten für die noch zu bearbeitenden Werke zu entnehmen. Für „3 brustbilder von Mr. Monot“ veranschlagte er je vier, insgesamt also 12 Reichsthaler. Dass mit den „3 brustbilder[n]“ die Büsten Landgraf Carls, Landgräfin Maria Amalies und Wilhelms gemeint sind, ist äußerst wahrscheinlich. Damit würde sich die Vermutung bestätigen, dass die Büsten „des regierenden Landgrafens und der Landgrafin“, die der Frankfurter Ratsherr Johann Friedrich Armand von Uffenbach 1728 zwischen antiken Büsten auf Piedestalen in der Skulpturenkammer des Kunsthauses bewunderte, mit den von Monnot geschaffenen Bildnissen zu identifizieren sind.
(18.10.2018, EB)



Literatur:
  • Uffenbach, Johan Friedrich Armand von: Tagebuch einer Spazierfarth durch die Hessische in die Braunschweig-Lüneburgischen Lande, 1728. 1728, S. 58.
  • Schmincke, Friedrich Christoph: Versuch einer genauen und umständlichen Beschreibung der Hochfürstlich=Hessischen Residenz= und Hauptstadt Cassel nebst den nahegelegenen Lustschlössern, Gärten und anderen sehenswürdigen Sachen. Kassel 1767, S. 135.
  • Castan, Auguste: Le sculpteur français Pierre-Étienne Monnot citoyen de Besançon, auteur du „Marmorbad“ de Cassel. Notices sur sa vie et ses ouvrages 1657–1733. Besançon 1888, S. 46-47.
  • Holtmeyer, Alois: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. Kassel 1923, S. 343, 810-811.
  • Europäische Barockplastik am Niederrhein. Grupello und seine Zeit. Ausstellung [...] 4. April bis 20. Juni 1971. Kunstmuseum Düsseldorf. Düsseldorf 1971, S. 104.
  • Philippi, Hans: Landgraf Karl von Hessen-Kassel. Ein deutscher Fürst der Barockzeit. Marburg 1976, S. 595.
  • Rasmussen, Jörg [Bearb.]: Barockplastik in Norddeutschland [Die Ausstellung wird anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Museums für Kunst und Gewerbe am 15. September 1977 eröffnet. Ausstellungsdauer: 16. September - 6. November 1977]. Mainz 1977, S. 36, 80.
  • Burk, Jens Ludwig: Pierre Étienne Monnot und die Entstehung des Kasseler Marmorbades. Neue Archivfunde. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft 25 (1998), S. 105-131, S. 110.
  • Kopanski, Karlheinz W. [Hrsg.]; Weber, Karl [Hrsg.]: Das Marmorbad in der Kasseler Karlsaue. Ein spätbarockes Gesamtkunstwerk mit bedeutenden Skulpturen und Reliefs von Pierre Etienne Monnot. Regensburg 2003, S. 46, 49.
  • Burk, Jens Ludwig: Das Marmorbad des Pierre Etienne Monnot. In: Das Marmorbad in der Kasseler Karlsaue. Ein spätbarockes Gesamtkunstwerk mit bedeutenden Skulpturen und Reliefs von Pierre Etienne Monnot (2003), S. 35-133, S. 46, 49.
  • Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 335-337, Kat.Nr. VII.62.


Letzte Aktualisierung: 02.11.2023



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