|<<     1 / 2     >>|

Stockuhr



Stockuhr


Inventar Nr.: APK U 39
Bezeichnung: Stockuhr
Künstler / Hersteller: Thomas Tompion (1639 - 1713)
Datierung: um 1695; um 1700
Objektgruppe: Tischuhr
Geogr. Bezug: London
Material / Technik: Holz, Messing (teilweise vergoldet, teilweise versilbert), Eisen, Glas, Textil
Maße: 32 x 24 x 17 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Im 17. und 18. Jahrhundert waren Stockuhren, benannt nach dem hölzernen Gehäuse, eine weitverbreitete Form von Tischuhren in Europa. Da sie nicht von Gewichten angetrieben werden, sondern von einer Feder, ist kein langes Gehäuse wie bei einer Bodenstanduhr nötig. Die Gehäuseformen variierten nach dem Geschmack der Zeit, um 1700 setzten sich eher schlichte, meist schwarze Gehäuse mit vergoldeten oder versilberten Applikationen durch, wie sie vor allem in England gebaut wurden. Thomas Tompion war ein Vorreiter dieser Uhrenform und wird noch heute oft als der „Vater der englischen Uhrmacherkunst“ bezeichnet. Landgraf Carl wusste ganz genau, welche Uhrmacher die besten handwerklichen Fähigkeiten hatten, sowohl in England als auch im Reich, und kaufte gezielt dort ein. Tompions Stockuhr hat außerdem die Eigenheit, dass sie über ein reines Repetitionsschlagwerk verfügt. Die Stunden wurden also nicht automatisch auf der Glocke angeschlagen, wie es üblich wäre, sondern ausschließlich dann, wenn das Schlagwerk manuell ausgelöst wurde. Die übliche Regulierung von Stockuhren war das Pendel, das eine relativ genaue Zeitanzeige ermöglichte, sofern die Uhr täglich aufgezogen wurde.

(R. Giesemann, 2018)



Literatur:
  • Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 526-527, Kat.Nr. X.123.


Letzte Aktualisierung: 19.09.2023



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum