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Schrank, eintürig



Schrank, eintürig


Inventar Nr.: 6 G 18
Bezeichnung: Schrank, eintürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1715
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Eschwege ? [Kreisstadt] (Europa->Deutschland->Hessen->Werra-Meißner [Landkreis])
Material / Technik: Holz: Nadelholz; Metall: Eisen
Maße: 190 x 139 x 63 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Der stark überarbeitete Schrank steht auf vier neuen gedrückten Kugelfüßen. Er ist mit einem braunen, Holzmaserung imitierenden Anstrich und renaissanceartigem Dekor auf der Frontseite versehen. Dazu zählen die im Zentrum der beiden Türfüllungen ausgegründeten Felder (das obere mit Jahreszahl "1715" und Rollwerk), Profilleisten und flach geschnitzte Auflagen (unten zwei gegenständige längliche Fische, entlang der seitlichen Außenkanten jeweils floraler Dekor, oben ein Kopf und Band-/Rollwerk).
Der Schrank ist in der Mitte vertikal zweigeteilt und wird innen am Boden und an der Decke mit Riegeln zusammengehalten. Die Rahmenbretter sind wie die Rückwand mit Holznägeln auf den Brettern der Seitenwände befestigt; die Bretter der Rückwand mit stumpfer Fuge, nur in der Mitte gespundet und mit Nut. Die Deckenbretter sind in die Seitenwände verzinkt, an Front und Rückseite mit Holznägeln befestigt; der Boden ist ebenso konstruiert.
Oben aufgesetzt ein Gesims, bestehend aus profilierten Leisten, die über Eck auf Gehrung geschnitten und mit Holznägeln befestigt sind; darauf liegen Bretter, die nach beiden Seiten überstehen, sie sind an der äußeren Längsseite profiliert.
Die Tür besteht aus drei Quer- und zwei Längsbrettern sowie einer breiten, profilierten Schlagleiste; das obere und untere Querbrett sitzt mit angeschnittenen Zapfen (im Profil gratartig) in den Längsbrettern; das mittlere Querbrett ist mit Zapfen und Holznägeln befestigt; die beiden Füllungsbretter sind an den Rändern angeschrägt und sitzen in den Nuten der Rahmenbretter.
Die Umrandung der Füllung wird von profilierten Leisten (gewölbt und getreppt) gebildet, an diese stoßen in den Ecken auf Gehrung und geschwungen konturiert geschnittene Brettchen, die zur Mitte des Feldes hin ansteigen (Facettierung) und vier kartuschenförmige, dunkel/schwarz gefärbte Felder bilden. Im Zentrum der Füllungen jeweils ein rechteckiges, mit schmalen Profilleisten umrandetes erhabenes Feld, darin befindet sich ein Holzbrett mit ausgegründeten Motiven: im oberen Feld Rollwerk und eine Jahreszahl, im unteren Feld Blätter. Tür mit eisernem Schnappschloss und Schlüsselschild sowie Stützkolben und geschwungenen, renaissanceartigen Türangelbeschlägen aus Eisen.
Unter- und oberhalb der Tür halbierte, in die Rahmenbretter gespundete Bretter, die Rahmenbretter sind untereinander gespundet und mit Nut. Auf den unteren Brettern sind zwei flachgeschnitzte Fische aufgelegt. Unterhalb des Gesims drei längliche horizontale, an den Enden abgerundete plastische Elemente, dazwischen Felder mir ausgegründeten Blumen mit Blättern und Blüten. An den Außenseiten der Front in mittlerer Höhe verkröpfte profilierte Leisten.
Auf die Rahmenbretter aufgesetztes Schnitzwerk: oben beidseitig ein groteskenartiger Kopf und Rollwerk; unten floraler Dekor (stilisierte Tulpe/Blüte und Blattwerk).
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)




Letzte Aktualisierung: 01.03.2023



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