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Schrank, eintürig



Schrank, eintürig


Inventar Nr.: 6 G 3
Bezeichnung: Schrank, eintürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 2. H. 18. Jh./1. V. 20. Jh. (?)
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Marburg-Biedenkopf [Landkreis] (Europa->Deutschland->Hessen) ?
Material / Technik: Holz: Eiche; Metall: Eisen, Messing
Maße: 185 x 135 x 66 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Der teilweise beschädigte Schrank (Rückwand fehlt zu großen Teilen) mit ausladendem Sockel und Kranzgesims stammt möglicherweise aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die bunte, großformatige Bemalung entstand wahrscheinlich im 1. Viertel des 20. Jahrhunderts. Auch die nicht bemalte Tür wurde möglicherweise später ergänzt, sie ist zusammengesetzt aus zwei Längs- und zwei Querbrettern (verzapft) und einem an den Rändern abgeschrägten Füllungsbrett, das in den Nuten des Rahmenwerks sitzt. Das flache Kastenschloss besteht aus Eisen, das Schlüsselschild und die Fischbänder sind aus Messing gefertigt. Innen befindet sich unten links eine eingebaute, rechteckige Lade mit flachem Deckel und schwarz lackiertem Schloss; an der Schrankrückwand sind oben bewegliche Kleiderrechen und Kleiderhaken aus Holz angebracht.
Alle gemalten Motive wurden aus den Brettern ausgegründet (geschnitzt). Die Bemalung der beiden vorderen Rahmenbretter besteht aus einem rotbraunem rechteckigen Rahmen, der ein blaues rechteckiges Feld mit floralen Motiven umgibt. Gezeigt wird - jeweils gespiegelt - ein gewunden aufsteigender Stängel mit fünf stilisierten, verschiedenartigen Blüten (in Rot, Gelb, Grün, Weiß und Braun), umgeben von weißen Punkten. Die Seitenwänden weisen ebenfalls auf rotbraunem Grund ein blaues, an den Ecken gerundetes Feld mit einer stilisierten Blume auf, deren tulpenförmige Blüte auf zwei gedrehten Stängeln sitzt. Ein sehr ähnliches florales, umlaufendes Motivband dient als oberer Abschluss des Kranzgesimses, Darunter befinden sich, wie auch am Sockel, verschiedenfarbige horizontale Streifen, wobei eine Sockelleiste wie auch die Tür nicht bemalt sind.
Korpus, Sockel- und Gesimskasten sind an den Schnittstellen innen miteinander verriegelt. Die Rahmenbretter des Korpus sind mit Holznägeln auf den Brettern der Seitenwände befestigt, darauf auch die beiden Rahmenbretter der Rückwand, die an den Längsseiten mit einer Nut versehen sind, der Rest der Rückwand fehlt.
Der Gesimskasten mit Nuten sitzt auf den Stirnseiten der gespundeten Korpusbretter. Sein tragender Teil besteht aus miteinander verzinkten Brettern, darauf sind mit Holznägeln die weit auskragenden Deckbretter befestigt; in dem rechten Winkel sind als Stützen Holzbrettchen eingesetzt, auf die die horizontal verlaufenden profilierten Bretter aufgesetzt sind: oben senkrechte (mit gemalten Blüten), darunter schräg gestellte (getreppt, gekehlt, gewölbt); am unteren Ende der Winkelkonstruktion eine profilierte Leiste. Der Boden ist ebenso konstruiert, allerdings befindet sich im rechten Winkel kein aufrecht stehendes Brett, das schräg stehende ist profiliert (gekehlt, gewölbt mit Rillen); darüber, direkt dem Kranzkasten vorgeblendet ist eine breite, glatte Leiste (unbemalt).
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)




Letzte Aktualisierung: 06.10.2023



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