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Pan und Syrinx



Pan und Syrinx


Inventar Nr.: GK 1229
Bezeichnung: Pan und Syrinx
Künstler / Hersteller: Peter Paul Rubens (1577 - 1640), Maler/in
Jan d. Ä. Brueghel (1568 - 1625), Maler/in, Mitarbeit
Datierung: um 1617
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl
Maße: 40,3 x 61 cm (Bildmaß)
60 x 80,5 x 7,5 cm (Objektmaß)
10,5 kg (Gewicht)


Katalogtext:
In geziert-schamhafter Haltung versucht die Nymphe Syrinx das triebhafte Verlangen des bocksbeinigen Pans abzuwehren, der ihr in einer wilden Verfolgungsjagd nachstellt. Das Kasseler Gemälde schildert das Ende der Flucht an den Gestaden des Flusses Ladon, kurz bevor die Nymphe in Schilfrohr verwandelt wird, und Pan, bereits seines Triumphes sicher, nur noch die Pflanze zu greifen bekommt (Ovid, Metamorphosen I, 689-712).
Das in Zusammenarbeit von Peter Paul Rubens und dem führenden Landschaftsmaler Jan Breughel d. Ä. um 1617 entstandene Gemälde zeigt ein Thema, welches in der Antwerpener Malerei häufig aufgegriffen wurde, vor allem in Kabinettbildern und selten in größerem Format. Im Gegensatz zu späteren Formulierungen der beiden Künstler, die eine stärkere Dynamik und Affektbildung der Figuren zeigen sowie der Wiedergabe der Landschaft eine größere Rolle zumessen, orientiert sich die vorliegende Darstellung deutlich an antiken Statuen. Insbesondere die Venus Pudica (Capitolinische Museen, Rom) kann als Vorbild für die Haltung der Syrinx angeführt werden, mit der sich Rubens bereits in einer Federzeichnung auseinandergesetzt hat (Rijksmuseum, Rijksprentenkabinet, inv. 66:67). Eine erkennbare Nähe der Komposition ist gegenüber der Ölstudie sowie dem Gemälde „Mars und Rhea Silvia“ von Rubens (um 1616/17) festzustellen.
Durch die parallele Positionierung der beiden in starkem Kontrast gezeigten Protagonisten auf der vordersten Bildebene und die weitestgehende Ausnutzung der Bildfläche erreicht Rubens trotz des Kabinettformates eine monumentale und Bild dominierende Figurenbildung, die den Betrachter unmittelbar am Geschehen teilhaben lässt.
(T. Trümper, 2013)



Inventare:
  • Catalogue des Tablaux. Kassel 1749, S. 11, Nr. 114.
Literatur:
  • Bott, Gerhard; Gronau, Georg; Herzog, Erich; Weiler, Clemens: Meisterwerke hessischer Museen. Die Gemäldegalerien in Darmstadt, Kassel und Wiesbaden. Hanau 1967.
  • Herzog, Erich: Die Gemäldegalerie der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel. Geschichte der Galerie von Georg Gronau und Erich Herzog. Hanau 1969.
  • Staatliche Museen Kassel: Pan & Syrinx. Eine erotische Jagd. Peter Paul Rubens, Jan Brueghel und ihre Zeitgenossen. Frankfurt am Main 2004, Kat.Nr. Nr. 18.
  • Justus Lange/Christine van Mulders/Bernhard Schnackenburg/Joost Vander Auwera: Pan & Syrinx. Eine erotische Jagd. Peter Paul Rubens, Jan Brueghel und ihre Zeitgenossen. Ausstellungskatalog Staatliche Museen Kassel/Städel Museum Frankfurt am Main, bearbeitet von Justus LAnge u.a., Kassel 2004. Kassel 2004, S. 19, 35, 70, 73, 81, 142 und an weiteren Stellen, Kat.Nr. 18.
  • Joost Vander Auwera u.a.: Jordaens und die Antike. Brüssel/Kassel 2012, S. 95, Kat.Nr. 33.
  • Francois Frontisi-Ducroux u.a.: Le désir et les dieux. Paris 2014, S. 149, 150, 151, 153.
  • Nick Tite: Royal Academy of Arts Magazine. No. 125/ Winter 2014. London 2014.
  • Cruz Cardete del Olmo, Maria: El dios Pan. Y los paisajes pánicos: De la figura divina al paisaje religioso. Spanien, Sevilla 2016, S. 58.
  • Leuschner, Eckhard: Rekonstruktion der Gesellschaft aus Kunst. Antwerpener Malerei und Graphik in und nach den Katastrophen des späten 16. Jahrhunderts. Petersberg 2016, S. 158.
  • Mulders, Christine van: Rubens. Works in collaboration. Jan Brueghel I & II. London 2016, S. 126-131, Kat.Nr. 33.
  • McGrath, Elizabeth: Rubens. Mythological subjects. Achilles to the graces (Vol. two). London 2016, Kat.Nr. 279.
  • Rubens. Kraft der Verwandlung. Kat. Kunsthistorisches Museum Wien/Städel Museum Frankfurt a. M. München 2017, S. 181, Kat.Nr. 48.
  • Lange, Justus: Provenienzgeschichten. Gemäldegalerie Alte Meister. Schloss Wilhelmshöhe. Kassel 2017, S. 32-33.
  • Rehm, Stefanie: Tischbein und die Kunst des "Goldenen Zeitlaters". Rezeptionsgeschichte(n) um 1800. Heidelberg 2020, S. 302.


Letzte Aktualisierung: 29.03.2023



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