Linsenfernrohr



Linsenfernrohr


Inventar Nr.: APK F 275
Bezeichnung: Linsenfernrohr
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1700
Objektgruppe: optisches Demonstrationsgerät
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Holz - Lackfassung, Papier - Bemalung, Glas
Maße: Siehe Zustand (Objektmaß)
92 x 9,5 x 9,5 cm (Objektmaß)
1,0 kg (Gewicht)
Objektivlinse ca. 510-520 mm (Brennweite)
Objektivlinse 55 mm (Durchmesser)
Objektivlinse 3,7 mm (Dicke)
Okularlinse 3. Tubus ca. 195-205 mm (Brennweite)
Okularlinse 3. Tubus 7,1 mm nicht demonierbar (Dicke)
Okularlinse 3. Tubus 0 mm nicht demonierbar (Durchmesser)


Katalogtext:
Ein terrestrisches (also für Beobachtungen auf der Erde) Teleskop mit fünf Auszügen mit Linsensystem nach Schyrl de Reita. Rolf Willach schreibt dazu: "Das Linsensystem ist ein vierlinsiges nach Schyrl de Rheita. Schyrl de Rheita hat diese Form, zusammen mit seiner Erfindung des 3-linsigen terrestrischen Okulars gemeinsam mit dem Augsburger Optiker Johannes Wiesel entwickelt. Es ging ihm dabei darum, das Gesichtsfeld möglichst gross zu gestalten. Dazu braucht man Okularlinsen mit großem Durchmesser. Das Objektiv hingegen kann die kleinste Linse sein, da das Öffnungsverhältnis des Instrumentes klein sein muss um den Farbfehler des Objektivs nicht in Erscheinung treten zu lassen. Seine Anordnung, Augenlinse im Haupttubus (diese Linse fehlt in diesem Instrument), Umkehrlinse im ersten Auszug und Feldlinse im zweiten Auszug, hat allerdings den Nachteil, dass schon bei mittelgrossen Instrumenten die Arme des Beobachters nicht mehr lang genug sind um die beiden Auszüge so einzustellen, dass das Bild für seine Augen optimal scharf erscheint. Die Farbenfreiheit des von Rheita und Wiesel erfundenen 3-linsigen Okulares ist nur auf der optischen Achse vorhanden. Mit zunehmendem Gesichtsfeld erhalten die Objekte immer deutlicher sichtbare farbige Säume."
Die Tubusse bestehen aus Pappe mit hölzernen Ringen an den Enden, sowie Okular- sowie Objektivfassungen aus Holz. Der Haupttubus ist mit grün eingefärbtem Pergament bezogen das mit Ornamenten bedruckt wurde, die heute schwarz erscheinen. Ursprünglich waren sie goldfarben, wie Reste bezeugen. Vermutlich hat das verwendetet Gold einen hohen Silbergehalt, der mit der Zeit korrodiert ist und das Gold verdeckt hat.

Im Inventar von 1816 ist F 275 in einem Konvolut von 30 "Perspectiven" als beschädigt eingetragen unter der Nummer 40.14.

(B. Schirmeier, 2019)

Rolf Willach: In einer E-Mail vom 12.10.2005 an Friedrich Trier




Letzte Aktualisierung: 15.11.2023



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