Pendelniveau
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Inventar Nr.:
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APK F 263 (Gen 584) |
Bezeichnung:
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Pendelniveau |
Künstler / Hersteller:
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Nicolaus Hartsoeker (1656 - 1725), alte Zuschreibung
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Datierung:
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1699 |
Objektgruppe:
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Nivellierinstrument (Geodätisches Instrument) |
Geogr. Bezug:
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Düsseldorf |
Material / Technik:
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Messing, Holz |
Maße:
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Fernrohr 550 mm (Länge) Kasten 350 x 350 x 330 mm (Objektmaß)
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Katalogtext:
Dieses Pendelniveau ist ein Visierinstrument, mit dem zwei Punkte im Gelände ausnivelliert werden konnten. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass beide Punkte denselben Abstand zum Erdmittelpunkt haben und somit der gleichen Erdanziehungskraft unterliegen. Dies ist zum Beispiel Voraussetzung für den Bau von Wasserkanälen oder im Deichbau.
In Inneren des im Foto sichtbaren Schutzrohres aus Messing befindet sich ein weiteres, mittig aufgehängtes und mit einem Pendelgewicht ausgestattetes Visierrohr. An dessen Enden ist je ein Fadenkreuz angebracht. Zwei verstellbare Gewichte an der Gewindestange am unteren Ende des Pendels ermöglichen vor dem Einsatz im Gelände, das Gerät zu justieren. Dies konnte zum Beispiel mit einer mit Wasser gefüllten Schlauchwaage mit eingesteckten Glaszylinder geschehen.
Damit das Visierrohr frei pendeln konnte, wurde im Gelände zunächst der Holzkasten mit vier Stellschrauben ungefähr horizontal eingerichtet. Der Beobachter stand mit einigem Abstand zum Visierrohr, um beide Fadenkreuze scharf sehen zu können. Brachte er diese in Deckung konnte er einem im Gelände stehenden Assistenten mittels Handzeichen die genaue Position der Fadenkreuzes im Gelände übermitteln.
Das äußere Schutzrohr und der Holzkasten verhinderten den Einfluß des Windes auf das Pendel und das Visierrohr.
Am Gerät selbst ist keine Signatur Hartsoekers. Eine ab 1816 erfolgte Zuschreibung ist als Randbemerkung im Inventar von 1765 eingetragen.
(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2024)
Letzte Aktualisierung: 26.11.2024