Sogenannter Zauberspiegel
Sogenannter Zauberspiegel
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Inventar Nr.:
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APK F 134 |
Bezeichnung:
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Sogenannter Zauberspiegel |
Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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Datierung:
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vor 1765 |
Objektgruppe:
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Spiegel (Optisches Instrument) |
Geogr. Bezug:
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Japan |
Material / Technik:
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Metall: gegossene Kupferlegierung, nachbearbeitet |
Maße:
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180 mm (Durchmesser) 0,6 x 28,5 x 18,5 cm (Objektmaß)
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Katalogtext:
Die aus einer Kupferlegierung bestehenden japanischen ""Zauberspiegel"" besaßen auf ihrer Rückseite reliefierte Darstellungen verschiedener Motive, während die Vorderseite poliert war. Ließ man das Sonnenlicht von der Vorderseite auf eine schattige Oberfläche reflektieren, konnte man dort die Motive der Rückseite auf ""magische"" Weise durch leichte Hell-Hunkel-Unterschiede sehen. Beim Betrachten der Vorderseite sind diese mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, erst im reflektierten Abbild.
Dies liegt an einer leicht welligen Struktur des Spiegels, die bei der Herstellung durch Hobeln und polieren der Oberfläche entstand. Durch den Druck beim hobeln federten die dünnen Bereiche mehr als die dickeren. Lies der Druck nach federten die dünnen Teile wieder zurück, wodurch ein konvexer, und damit das Licht streuender Bereich entstand. Hier ist die Reflektion nicht so hell wie bei benachbarten Stellen. Es gab mehrere Möglichkeiten, wie dieser Effekt erzeugt werden konnte.
Dieser Spiegel befindet sich seit mindesten 1765 in der Sammlung. Zweifellos war er ein exotisches Objekt, aus einem verbotenen Land. Japan hatte sich seit 1639 stark von der Außenwelt abgeschottet. Nur über sehr wenige Häfen durfte noch Handel getrieben werden. Auf der Rückseite sind die Motive Blütenzweige und japanische Schriftzeichen.
(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2023)
Letzte Aktualisierung: 07.01.2025