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Luftmörser



Luftmörser


Inventar Nr.: APK F 82
Bezeichnung: Luftmörser
Künstler / Hersteller: Denis Papin
Datierung: um 1690
Objektgruppe: physikalisches Gerät
Geogr. Bezug:
Material / Technik:
Maße: ohne Hebel 70 x 104 x 41 cm (Objektmaß)
Hebel ca. 1,5 m (Länge)


Katalogtext:
Im Zuge seiner Forschungstätigkeiten in Kassel erfand Denis Papin auch den Luftmörser. Mit dieser Maschine sollte es möglich sein, Handgranaten aus mit Schrot gefüllten Eisenkugeln weiter zu werfen als mit reiner Muskelkraft. Dazu wurde in der Messingkugel ein Überdruck erzeugt, der bei Öffnung des Ventils die in dem Trichter liegende Granate wegschleuderte. Der Apparat befand sich 1709 im Hörsaal des Kunsthauses, wo die Brüder von Uffenbach ihn begutachteten und ausführlich als neue Erfindung beschrieben. Die Kraft einer Kugelfüllung reichte laut den Uffenbachs aus, um 12 Granaten hintereinander bis zu 100 Schritt weit zu werfen. Geschosse ohne Schießpulver zu werfen war ein beliebtes Experimentierfeld. Katapultartige Vorrichtungen wurden ebenso getestet wie Wasser- oder Luftdruck als Antriebsmittel. Durchsetzen konnte sich diese Technologie jedoch nicht, da sich ihre Effektivität in Grenzen hielt.

(R. Giesemann, 2018)



Literatur:
  • Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 538, Kat.Nr. X.147.


Letzte Aktualisierung: 04.01.2024



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