Laokoon



Laokoon


Inventar Nr.: GK 947
Bezeichnung: Laokoon
Künstler / Hersteller: Pieter Claesz. Soutman (um 1593 - 1657), Maler/in, Zuschreibung
Datierung: 1630 - 1650
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl
Maße: 165 x 225 cm (Bildmaß)
Provenienz:erworben vor 1749 durch Wilhelm VIII.


Katalogtext:
Als Laokoon, ein Priester Apollos, die Trojaner davor warnte, das von den Griechen am Strand zurückgelassene hölzerne Pferd in die Stadt zu bringen, wurde er mit seinen beiden Söhnen von plötzlich aufgetauchten riesigen Seeschlangen erwürgt. (Vergil, Aeneis 2, 199 ff.) * Im Inventar 1749 ist das Gemälde unter dem Namen des Malers und Kupferstechers Pieter Claesz. Soutman (um 1593–1657) geführt: „Lacon mit seinen 2 Söhnen wird von Schlangen getötet, Lebens-Größe“. Im 20. Jahrhundert wurde es jedoch Theodor Rombouts zugeschrieben (Schnackenburg 1996). Doch vermag die Zuschreibung nicht wirklich zu überzeugen. Zwei Teilkopien bzw. -repliken befinden sich in Bordeaux (Öl auf Leinwand, 185 x 237 cm, Bordeaux, Musée des Beaux-Arts, Inv. Bx 1980 1 1) und Würzburg (Öl auf Leinwand, 163,5 x 157,5 cm, Würzburg, Martin von Wagner Museum der Universität, Inv. F 446)., was auf eine gewisse Verbreitung der Komposition schließen lässt. Durch die neueren Forschungen von Kerry Barrett gewinnt das malerische Œuvre Soutmans, der bislang vor allem als Stecher nach Entwürfen von Rubens bekannt geworden war, schärferes Profil. Vergleichbar hinsichtlich der physiognomischen Durchbildung der Köpfe scheinen z.B. die Vier Evangelisten, die am 18. Oktober 2000 bei Sotheby’s in New York versteigert wurden. Vielleicht ist also der Name Soutman, der im ersten Kasseler Inventar auftaucht, doch zutreffend.
(J. Lange, 2011)



Inventare:
  • Catalogue des Tablaux. Kassel 1749, S. 38, Nr. 371.
Literatur:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 44, Kat.Nr. 270.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 51, Kat.Nr. 308.
  • Auszug aus dem Verzeichnisse der Kurfürstlichen Gemälde-Sammlung. Kassel 1845, S. 34, Kat.Nr. 308.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 144, Kat.Nr. 947.
  • Schnackenburg, Bernhard: Gemäldegalerie Alte Meister Gesamtkatalog. Staatliche Museen Kassel. 2 Bde. Mainz 1996, S. 253-254.
  • Lange, Justus; Dohe, Sebastian: Patrimonia 341. Dirck van Baburen, Archill vor der Leiche des Patroklos. Gemäldegalerie Alte Meister, Museumslandschaft Hessen Kassel. Kassel 2013, S. 20.
  • Dohe, Sebastian: "(...) die Autorität der Antichen (...)" - Das Modell visueller Autorität am Beispiel frühneuzeitlicher Antikenrezeption, in: Visual Past. A Journal for the Study of Post Visual Cultures, 2.1, 2015, S. 625-667. 2015, S. 650.


Letzte Aktualisierung: 13.01.2021



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