Hügelige Landschaft mit Figuren



Hügelige Landschaft mit Figuren


Inventar Nr.: GK 172
Bezeichnung: Hügelige Landschaft mit Figuren
Künstler / Hersteller: Pieter Cornelisz. Verbeeck (1610 - 1654), Maler/in
Datierung:
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl
Maße: 31,5 x 24,5 cm (Bildmaß)
42,5 x 35 x 2,7 cm Zierrahmenmaß (Rahmenmaß)
Provenienz:erworben vor 1775 durch Friedrich II.


Katalogtext:
Das Gemälde wird erstmals unter Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel aufgeführt, wobei als Künstlername lediglich „VB F“ angegeben wird, das Monogramm, mit dem das Gemälde unten mittig signiert ist. Im nachfolgenden Inventar von 1816 wird das Monogramm als „Jan van der Bruggen“, ein 1649 in Brüssel geborener Kupferstecher und Maler, aufgelöst, was auch in den nachfolgenden Sammlungskatalogen beibehalten wird. Erst Oscar Eisenmann lehnte diese Zuschreibung in seinem 1888 publizierten Katalog, dem ersten Sammlungskatalog, der den wissenschaftlichen Ansprüchen der Zeit entsprach, als willkürlich ab. Sein Nachfolger Georg Gronau folgte ihm hierbei. Die Kataloge von Kurt Luthmer (1929) und Hans Vogel (1958) übernahmen diese Zweifel ebenfalls. Auch Bernhard Schnackenburg betonte 1996, dass kein Zusammenhang mit der Künstlerfamilie van der Bruggen nachweisbar wäre und wies das Gemälde deshalb einem unbekannten „Monogrammisten VB“ zu, dessen Tätigkeit er im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts in den südlichen Niederlanden unter dem Einfluss von David Teniers d.J. annahm. Der Vergleich mit einem kleinen, im Kunsthandel aufgetauchten Landschaftsgemälde von Pieter Cornelisz. Verbeeck (Haarlem 1610–1654 Haarlem) mit demselben Monogramm, ermöglicht nun die Zuweisung an diesen Künstler (Eichenholz, 38,5 x 30 cm, signiert u. links „P.VB. f. 1642“, Kunsthandel Rafael Valls, London). Die meist kleinen Landschaftsgemälde des in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Haarlem tätigen Verbeeck zeichnen sich bisweilen durch ungewöhnliche Perspektiven und karge Vegetation aus, wofür das Kasseler Gemälde ein typisches Beispiel darstellt.
(J. Lange, 2016)



Literatur:
  • Eisenmann, Oscar: Katalog der Königlichen Gemälde-Galerie zu Cassel. Nachtrag von C. A. von Drach. Kassel 1888, S. 421, Kat.Nr. 159a.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 10, Kat.Nr. 172.
  • Gronau, Georg; Luthmer, Kurt: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. 2. Aufl. Berlin 1929, S. 11, Kat.Nr. 172.
  • Luthmer, Kurt: Staatliche Gemäldegalerie zu Kassel. Kurzes Verzeichnis der Gemälde. 34. Aufl. Kassel 1934, S. 17, Kat.Nr. 172.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 38, Kat.Nr. 172.
  • Schnackenburg, Bernhard: Gemäldegalerie Alte Meister Gesamtkatalog. Staatliche Museen Kassel. 2 Bde. Mainz 1996, S. 189.
  • Lange, Justus: Arbeit am Katalog. Drei Fallbeispiele aus der Gemäldegalerie, in: Jahrbuch der Museumslandschaft Hessen Kassel 2015, 2017, S. 72-77. 2017, S. 75.


Letzte Aktualisierung: 31.07.2023



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