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Tod der Kleopatra



Tod der Kleopatra


Inventar Nr.: L 86
Bezeichnung: Tod der Kleopatra
Künstler / Hersteller: Hans Makart (1840 - 1884)
Datierung: 1875
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Ägypten
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Maße: 191 x 255 cm (Bildmaß)
215 x 279 x 8 cm mit schw. ZR (Objektmaß)
Beschriftungen: Signatur: bez. u.r.: Hans Makart
verso auf dem Keilrahmen: Stempel Zollamt Salzburg Österreichische Zollverwaltung 19. Juni 1954
verso Klebezettel: Eigentum der Bundesrepublik Deutschland
verso Klebezettel: Vienna, Austria; Zollstempel: Landeshaupstadt München


Katalogtext:
Kleopatra ruht halb aufgerichtet, den nackten Oberkörper mit reichem Geschmeide geschmückt und die Hüften von prunkvollem Goldgespinst umwunden, auf einem üppigen Lager. Vor ihr am Boden liegt hingestreckt eine Dienerin, eine zweite kauert rechts hinter der Königin und verbirgt ihr Gesicht in den Händen. Die Krone der ägyptischen Muttergöttin Mut, mit den beidseitig herabhängenden Goldfittichen rahmt das bleiche Antlitz Kleopatras. Ihre Rechte greift in das Lager, während die Linke die todbringende Natter umfasst, die sich um ihr Handgelenk windet. Kleopatra trägt die idealisierten Züge der mit Makart freundschaftlich verbundenen Schauspielerin Charlotte Wolter.
Makart hat das Thema der sterbenden Kleopatra mehrfach gestaltet: erstmals 1865, als Gegenstück zu einer Leda, in einem heute verschollenen Gemälde (G. Frodl, Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg 1974, Nr. 54) und zehn Jahre später unter dem Eindruck der Orientmode, der er sich vor allem durch den Einfluss seines Freundes Leopold Karl Müller ("Orientmüller") ab 1874 zuwandte, in drei verschiedenen Versionen. Dazu gehört das Kasseler Gemälde sowie eine weitere Fassung in Münchner Privatbesitz (G. Frodl, Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg 1974, Nr. 252), die beide vor Makarts Orientreise entstanden.
In Bildaufteilung, Helldunkel und Kolorit ist der Einfluss von Eugène Delacroix spürbar, besonders von dessen 1827 entstandenem Gemälde "Tod des Sardanapal" im Louvre (Inv.-Nr. RF 2346).

Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland



Literatur:
  • Boetticher, Friedrich von: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Leipzig 1941, S. 920 (Bd. I/2), Kat.Nr. 43.
  • Herzog, Erich: Die Gemäldegalerie der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel. Geschichte der Galerie von Georg Gronau und Erich Herzog. Hanau 1969, S. 64, 97, Kat.Nr. 108.
  • Makart. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden. Stuttgart [u.a.] 1972, Kat.Nr. 35.
  • Frodl, G.: Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis. Salzburg 1974, S. 22, 40-41, 51, 350, Kat.Nr. 253.
  • Hofmann, W.: Hans Makart - Malerei als Inszenierung. In: art 7 (1981), S. 40-49.
  • Historisches Museum der Stadt Wien [Hrsg.]: Hans Makart. Malerfürst. Historisches Museum der Stadt Wien. Ausstellung 14.10.2000 - 16.4.2001. Wien 2000, S. 118-120, Kat.Nr. 7.1.
  • Heinz, Marianne [bearb.]: Bestandskatalog Gemälde des 19. Jahrhunderts. Museumslandschaft Hessen Kassel. München 2006, S. 174, Kat.Nr. 466.
  • Heinz, Marianne; Lysko, Sylvia [Bearb.]; Küster, Bernd [Hrsg.]: Neue Galerie. Meisterwerke. Kassel [u. a.], S. 32, Kat.Nr. 9.
  • Ralph Gleis im Auftrag des Wien Museums [Hrsg.]: Makart. Ein Künstler regiert die Stadt. 2011, S. 88.
  • Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn [Hrsg.]: Kleopatra. Die ewige Diva, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. Ausstellung 28.6. - 6.10.2013. München 2013, S. 105.
  • Frodl, Gerbert; Husslein-Arco, Agnes (Hg.): Hans Makart. Werkverzeichnis der Gemälde. Weitra 2013, S. 177, Kat.Nr. 296.
  • Callataÿ, François de: Cléopâtre, usages et mésusages de son image. Brüssel 2015, S. 57, Kat.Nr. 37.
  • Engelhardt, Stephan: Szene des Begehrens. Das Kunstwerk als intersubjektiver Spielraum libidinöser Projektionen. Gießen 2021.


Letzte Aktualisierung: 18.04.2023



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