Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel
Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel
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Inventar Nr.:
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AZ 181 |
Bezeichnung:
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Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel |
Künstler / Hersteller:
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Johann Heinrich d. Ä. Tischbein (1722 - 1789), Maler/in, Schule
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Dargestellt:
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Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel (1720 - 1785), Dargestellt |
Datierung:
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um 1760/1765 |
Objektgruppe:
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Gemälde |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Material / Technik:
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Leinwand |
Maße:
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92 x 71 cm (Bildmaß) 105 x 85 cm (Rahmenmaß)
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Provenienz: | erworben 1883 aus dem Nachlass der Gräfin Bose, Kassel |
Leihgeber:
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Stadt Kassel, Städtische Kunstsammlungen |
Beschriftungen:
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verso Klebezettel des Bose-Museums, Inv. Nr. 49
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Katalogtext:
Die Bildnisse von Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel
Von Landgraf Friedrich II. (1720-1785) schuf Tischbein d. Ä. zahlreiche Porträts, die den Regenten innerhalb eines fest gefügten Bildschemas mit stereotypen Posen und Requisiten zeigen. Rund 20 Bildnisse gelten als eigenhändige Arbeiten des Malers, zum Teil unter Mitarbeit seiner Schüler. Der hohe Bedarf an Herrscherbildnissen ist etwa im Kabinett-Rechnungsbuch des Jahres 1764 dokumentiert, in dem unter »Ausgabe für Malerei« am 16. März steht: »dem Professor Tischbein für Serenissimus Portrait 7 mahl zu mahlen 140 Reichstaler« (StAM, Rechnungen II, Kassel 655, 1764).
Unter den offiziellen Staatsporträts von Landgraf Friedrich II., die in den 1760er und 1770er Jahren fast serienmäßig ausgeführt wurden, lassen sich drei Bildtypen unterscheiden: die Kniestücke in konventioneller Feldherrnpose mit Schlachtenszenen im Hintergrund, die Halbfigurenporträts und die Brustbildnisse, deren einfacher Bildaufbau vor neutralem Grund den veränderten Repräsentationsvorstellungen Ende des 18. Jahrhunderts entsprach.
In allen drei Bildnistypen erscheint der Landgraf mit der grau gepuderten Zopfperücke und im dunkelblauen Uniformrock, häufig mit dem roten hermelingefütterten Samtmantel über den Schultern oder zu seinen Füßen. Den Körper zur Seite gedreht, wendet er den Kopf dem Betrachter zu und hält in der rechten Hand den Kommandostab, während die linke in die Seite gestützt ist. Er trägt den englischen Hosenbandorden, den er 1741 nach seiner Vermählung mit Prinzessin Marie erhalten hatte, und ab 1763 den preußischen Schwarzen Adlerorden. Ab 1769 kommt der von ihm gestiftete Militärverdienstorden »Pour la vertu militaire« hinzu und ein Jahr später der Hessische Hausorden vom Goldenen Löwen.
(S. Heraeus, 2003)
Literatur:
- Flohr, Anna-Charlotte: Johann Heinrich Tischbein d.Ä. (1722-1789) als Porträtmaler mit einem kritischen Werkverzeichnis. München 1997, S. 68-71, 175-182, 297-300.
- Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 315, Kat.Nr. 278.
Letzte Aktualisierung: 25.07.2023