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Die Einnahme des Friedberger Tores in Frankfurt durch hessische Truppen



Die Einnahme des Friedberger Tores in Frankfurt durch hessische Truppen


Inventar Nr.: GK 752 (1875/814)
Bezeichnung: Die Einnahme des Friedberger Tores in Frankfurt durch hessische Truppen
Künstler / Hersteller: Georg Karl Urlaub (1749 - 1811), Maler/in
Datierung: nach 1792
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Hanau
Material / Technik: Eichenholz
Maße: 23 x 30 cm (Bildmaß)
Provenienz:erworben vor 1830; 1864 Schloss Bellevue; 1877 Neue Gemäldegalerie
Beschriftungen: Signatur: bez. o.l.: Urlaub


Katalogtext:
Die Szene schildert ein Ereignis aus der Zeit der Französischen Revolution, »die ruhmreiche Expedition der Erstürmung Frankfurts am 2. Dezember, ewig denkwürdig für den hessischen Namen«, wie Kurfürst Wilhelm I. die Rückeroberung Frankfurts in seinen Memoiren stilisiert hat (Wilhelm 1996, S. 286). Im Zuge der Koalitionskriege war die Reichsstadt von den französischen Revolutionstruppen besetzt worden. Nach wenigen Wochen, am 2. Dezember 1792, gelang es den preußischen und hessischen Truppen, die Stadt zurückzuerobern. Der Vormarsch, der im Morgengrauen stattfinden sollte, verzögerte sich durch den preußischen König Friedrich Wilhelm II., der selbst den Angriffsbefehl geben wollte, aber verspätet an der Friedberger Warte eintraf.
Nahezu in der Bildmitte, durch die Lichtführung besonders hervorgehoben, ist das Friedberger Tor mit der hochgezogenen Zugbrücke dargestellt, dahinter die Wallanlage der Stadt. Vorne eilen von links nach rechts Regimenter herbei, um den Angriff der schon im Feuer stehenden Truppen zu unterstützen. Mehrere Tote und Verletzte liegen bereits am Boden. Der getroffene Offizier an der Spitze der linken Kompanie, den zwei Soldaten stützen, dürfte Karl Prinz von Hessen-Philippsthal (1757-1793) sein, der in Folge der Verwundungen Anfang Januar 1793 starb (vgl. LM 1938/431).
Urlaub hat die Schlacht in verschiedenen Versionen wiedergegeben. Zwei weitere Szenen zur Einnahme des Friedberger Tores, die er 1796 und 1797 gemalt hat, werden im Historischen Museum in Frankfurt am Main aufbewahrt (Inv. Nr. B499 u. B1678).
(S. Heraeus, 2003)



Literatur:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 188, Kat.Nr. 1187.
  • Auszug aus dem Verzeichnisse der Kurfürstlichen Gemälde-Sammlung. Kassel 1845, S. 87, Kat.Nr. 1187.
  • Gwinner, Philipp Friedrich: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main. Vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städelschen Kunstinstituts. Frankfurt am Main 1862, S. 380.
  • Parthey, Gustav: Deutscher Bildersaal. Verzeichnis der in Deutschland vorhandenen Ölbilder verstorbener Maler aller Schulen. Berlin 1863/64, S. 667 (Bd. 2), Kat.Nr. 4.
  • Aubel, Carl: Verzeichnis der in dem Lokale der Neuen Gemälde-Gallerie zu Cassel befindlichen Bilder. Kassel 1877, S. 80, Kat.Nr. 946.
  • Eisenmann, Oscar: Katalog der Königlichen Gemälde-Galerie zu Cassel. Nachtrag von C. A. von Drach. Kassel 1888, S. 400, Kat.Nr. 712.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 73, Kat.Nr. 752.
  • Gronau, Georg; Luthmer, Kurt: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. 2. Aufl. Berlin 1929, S. 86, Kat.Nr. 752.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 162, Kat.Nr. 752.
  • Wir Wilhelm von Gottes Gnaden. Die Lebenserinnerungen Kurfürst Wilhelms I. von Hessen 1743-1821. Frankfurt/New York 1996, S. 285.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 337, Kat.Nr. 311.


Letzte Aktualisierung: 27.11.2018



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