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Ansicht aus dem Schlosspark Wilhelmshöhe



Ansicht aus dem Schlosspark Wilhelmshöhe


Inventar Nr.: AZ 4447
Bezeichnung: Ansicht aus dem Schlosspark Wilhelmshöhe
Künstler / Hersteller: Andreas Range (1762 - 1835), Maler/in
Datierung: 1794
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Aquädukt, Wilhelmshöhe, Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 36,5 x 55 cm (Bildmaß)
Provenienz:erworben 1975 vom Auktioshaus Lempertz, Köln
Leihgeber: Stadt Kassel, Städtische Kunstsammlungen
Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: A. Range./ pinx: 1794


Katalogtext:
Dargestellt ist der Aquädukt im Schlosspark Wilhelmshöhe mit Wasserkastell und Ruinenturm während der Wasserspiele. Zwischen 1788 und 1792 errichtet, bildete er zusammen mit der Löwenburg die Hauptstaffage des unter Landgraf Wilhelm IX. umgestalteten Bergparks und war Ausdruck des romantischen Ruinenkults nach dem Vorbild der englischen Gartenkunst. Range hat als Bildvorlage eine lavierte Federzeichnung von Johann August Nahl d. J. herangezogen und bis auf wenige, abweichende Details kopiert (Eichenzell, Hessische Hausstiftung, Museum Schloss Fasanerie, Inv. Nr. FAS H4). Nahls Zeichnung dürfte etwa zur selben Zeit wie Ranges Gemälde entstanden sein, um 1795 führte sie Friedrich Schroeder als Kupferstich aus.
Der auf der Anhöhe im Hintergrund nordwestlich des Aquädukts gelegene Merkurtempel war aus diesem Blickwinkel so nicht sichtbar. In Anlehnung an Nahls Zeichnung stellte Range den Tempel dar, veränderte den Wasserlauf und fügte den Baum am linken Bildrand hinzu. Belebt wird die Landschaftsvedute durch Staffagefiguren, die auf den angelegten Wegen spazieren gehen oder am Ufer verweilen, »wo man das fürchterlich-schöne Schauspiel in der Nähe ohne Gefahr betrachten kann« (Apell 1805, Teil 2, S. 46). Dem Betrachter zugewandt ist ein Spaziergänger in langem rotem Rock und hellen Beinkleidern, dessen Kleidung sich im Wasser spiegelt. Anders als Nahl hat Range das Oktogon mit dem Herkules, dem Wahrzeichen der Landgrafen von Hessen-Kassel, nicht dargestellt.

Auktionskat. Lempertz, Köln, 5.6.1975, Nr. 488; Tf. 79; AK Kassel 1993, S. 89, Abb. 34 (»Aquädukt« von Schröder nach Nahl); AK Kassel 1999b, S. 178-182 (zum Aquädukt).
(S. Heraeus, 2003)



Literatur:
  • Schmidt, Ulrich [Hrsg.]: Der Schloßpark Wilhelmshöhe in Ansichten der Romantik. Kassel 1993, S. 89.
  • Heinrich Christoph Jussow. 1754-1825. Ein hessischer Architekt des Klassizismus. Kassel 1999, S. 178-182.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 153, Kat.Nr. 132.
  • Schröder, Joachim [Hg.]: Der Herkules 300 Jahre in Kassel. Vom Wahrzeichen zum Welterbe. Kassel 2017, S. 110.


Letzte Aktualisierung: 05.09.2019



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